Staatsanwaltschaft Bamberg und Polizei stießen im Zuge anderweitiger Ermittlungen und der Auswertung polizeilicher Erkenntnisse auf Verflechtungen der Gruppierung sowohl in rechtsextreme Kreise als auch in die überregionale Hooligan-Szene. Eine gemeinsame Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben, der Bamberger Kripo und des Bayerischen Landeskriminalamtes deckte seit Anfang 2014 die Strukturen und Zusammenhänge der Gruppierung auf. Es besteht der Verdacht der Bildung einer kriminellen Vereinigung, die in Stadt und Landkreis Bamberg, Nürnberg und Erlangen wohnhaft sind.

Gewalttätige Gruppierung

Konkret werden den Beschuldigten unter anderem verschiedene Gewalt- und Rohheitsdelikte vorgeworfen, heißt es in einer Pressemitteilung. So kam es Mitte Mai in der Bamberger Innenstadt zu einem massiven Angriff auf drei Passanten, die nach einem vorangegangenen Streit die Polizei verständigen wollten. Mit Faustschlägen verletzte einer der Täter mehrere Personen. Auch bei Angriffen im Umfeld eines Szenelokals in Bamberg geriet die Gruppierung immer wieder in den Fokus der Ermittlungen. Deswegen hat die Staatsanwaltschaft Bamberg bereits gegen einige Mitglieder der Gruppierung Anklage erhoben.

Sowohl bei Veranstaltungen rechtsradikaler Parteien und Organisationen als auch bei fremdenfeindlichen Demonstrationen wurden Mitglieder der Gruppierung als Teilnehmer sowie Verantwortliche beobachtet. In der letzten Woche gelang es den Behörden eine größere Lieferung mit illegalen pyrotechnischen Gegenständen an einen der Beschuldigten abzufangen und zu beschlagnahmen. Diese Erkenntnisse veranlassten die Staatsanwaltschaft Bamberg, gegen die gesamte Gruppierung vorzugehen.

Durchsuchungsmaßnahmen und Festnahmen

Am Mittwochmorgen durchsuchten Beamte der Staatsanwaltschaft und der Polizei zwölf Wohnungen in Ober- und Mittelfranken und stellten umfangreiches Beweismaterial sicher. Darunter befinden sich eine scharfe Schusswaffe mit Munition, mehrere nicht scharfe Schusswaffen, verbotene pyrotechnische Gegenstände und Hieb-, Stoß- und Stichwaffen sowie Propagandamaterial. Elf Männer und zwei Frauen im Alter von 21 bis 36 Jahren nahmen die Einsatzkräfte vorläufig fest. Gegen drei der Beschuldigten vollstreckte die Staatsanwaltschaft Bamberg noch am Mittwoch die bereits bestehenden Haftbefehle. Gegen weitere Beschuldigte beantragte die Staatsanwaltschaft Bamberg den Erlass von Haftbefehlen. Die langwierigen und umfangreichen Ermittlungen dauern an.