Hof -Oberfrankens Polizei und Justiz bekommen es immer öfter mit sogenannten "Reichsbürgern" zu tun. Bislang endete noch kein Zusammenstoß so gewalttätig wie der Zwischenfall von Georgensgmünd, doch die Ursache ist immer die gleiche: Auf der einen Seite steht der Anspruch auf Durchsetzung seiner Rechtsordnung, auf der anderen Seite die vollkommene Ablehnung des Staats durch die "Reichsbürger". Das Polizeipräsidium Oberfranken geht nicht von einer verfestigten Szene, sondern von "einzelnen Reichsbürgern in ganz Oberfranken" aus. Dies sagte Pressesprecherin Anne Höfer am Donnerstag auf Anfrage unserer Zeitung. Wie groß die Zahl der "Reichsbürger" ist, könne die Polizei jedoch nicht sagen, da sie "keine Gesinnungen, sondern nur Ordnungswidrigkeiten und Straftaten" erfasse. So komme es in ganz Oberfranken immer wieder vor, dass Autofahrer bei Kontrollen Fantasie-Führerscheine vorlegten. Begründet werde dies dann damit, dass die Fahrer sich gar nicht als Bürger der Bundesrepublik fühlten. Genau wegen dieses Deliktes sind auch bei Amts- und Landgericht Hof zwei Verfahren gegen Peter Fitzek, eine der skurrilsten Figuren der Szene, anhängig. Gegen den selbst ernannten "König von Deutschland" begann gestern in Halle unter beträchtlichen Sicherheitsvorkehrungen ein großer Betrugsprozess.