Hof - Für einen Mann, der 1357 Gläubiger und Schulden von vermutlich rund 40 Millionen Euro hat, stellt Michael Turgut in seinem Hofer Bankrott-Prozess eine ausgesprochen gute Laune zur Schau. Das Verfahren sei gerade zu seinen Gunsten gekippt, jubelt er am vierten Verhandlungstag in offensichtlicher Verkennung seiner Lage. Der Grund: Gerade eben hat der Vorsitzende Richter Matthias Burghardt einen Kriminalbeamten aus dem Zeugenstand nach Hause geschickt und ihm aufgegeben, sich besser vorzubereiten, ehe er in drei Wochen wieder als Zeuge auftritt. Der Grund für die Verzögerung: Der Kriminalhauptkommissar ist inzwischen schon im Ruhestand. Obwohl er daheim seine kranke Frau pflegen müsste, hat er auf Geheiß des Gerichtes nun in seine alte Dienststelle zurückzukehren und sich in die Akten eines Falles einzuarbeiten, in dem die Ermittlungen schon im Dezember 2012 begannen.
Länderspiegel Turgut und der Langmut des Landgerichts Hof
Von Joachim Dankbar 05.05.2016 - 00:00 Uhr