Selb - Wer die paar Kilometer vom oberfränkischen Selb nach Asch in Tschechien fährt, merkt nichts mehr von der Teilung Europas. Schnurgerade führt die Staatsstraße 2179 zum Tax-Free-Shop, zur Tankstelle, zum Gartenzwerg-Verkaufsstand, zum Spielcasino und zum Wellness-Center auf tschechischer Seite. Kaum vorstellbar, dass hier vor 25 Jahren kein Durchkommen war: Grenzzäune, Wachtürme und Erdwälle hatten die jahrhundertealten Verbindungen zwischen der Region Selb und dem Egerland gekappt. "Es hat an dieser Grenze sogar Tote gegeben", sagt der Selber Stadtheimatpfleger Dieter Arzberger.