EBERN - Was in der Nacht zum Sonntag als eigentlich neckisches Spielchen begann, hat zwei junge Frauen Stunden später geradewegs zur Eberner Polizei geführt.

Die beiden Damen trugen interessante Armbänder in Form einer „halben“ Handschelle, bei deren Beseitigung sie stark auf die Hilfe der Eberner Ordnungshüter vertrauten. Allerdings passten die dienstlichen Handschellenschlüssel nicht. Erst professionelle Hilfe in Form eines Schlüsseldienstes sorgte unter Einsatz einer Fräse für die ersehnte Abhilfe.

Die beiden Jugendlichen hatten sich zu Besuch im Raum Ebern aufgehalten. Gegen 03:30 Uhr kamen sie auf eine Idee, die ihnen letztendlich einiges an Scherereien bringen sollte. Einfach so aus Blödsinn – wie es die Beiden treffend formulierten - hatten sie sich mit einer Handschelle gefesselt und waren in der Folgezeit nicht mehr von einander losgekommen. Als man die Handschelle nach einiger Zeit wieder öffnen wollte, passierte das Malheur. Der Schlüssel brach ab. Zurück blieben zwei junge Damen, die völlig ratlos der ungewöhnlichen Situation ausgeliefert waren.

Zu vorgerückter Stunde machte sich dann der fehlende Schlaf immer deutlicher bemerkbar, so dass die Frauen schließlich selbst Hand an sich legten und das Bindeglied der Handschelle durchsägten. Zumindest war fürs erste einmal Abhilfe geschaffen, wenngleich sich die Beiden mit jeweils einer halben Handschelle am Armgelenk schlafen legen mussten.

Natürlich hatte sich auch nach dem Aufwachen am Sonntagvormittag an dem Zustand nichts geändert. Noch immer zierten die Metallringe den jeweils rechten Arm der Jugendlichen. Es begannen fieberhafte Überlegungen, wie man die lästigen Teile wieder loswerden könnte. Schließlich kamen die jungen Damen auf die Idee, zur Eberner Polizei zu gehen, weil einem Polizeibeamte bekanntlich in fast allen Lebenslagen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Allerdings kehrte auch dort zunächst leichte Ernüchterung ein, als sich herausstellte, dass die Schlüssel für die dienstlichen Handschellen bei dem von den Jugendlichen verwendeten Exemplar nicht passten. Es war erforderlich, auf professionelle Hilfe zurückzugreifen. Kurz danach rückte ein Mitarbeiter eines Schlüsseldienstes an, der zahlreiche Schlüssel ausprobierte, die verflixten Dinger aber ebenfalls nicht aufbekam. Nun blieb keine andere Wahl, als die jeweiligen Schellen durch Auffräsen der Splinte zu öffnen.

Mit geröteten Handgelenken und mit leichten Hautabschürfungen verließen die beiden Besucherinnen die Wache der Eberner Polizei. Trotzdem waren die jungen Damen erleichtert, als sie ihren Armschmuck endlich wieder los waren. Dass sie für den Handwerker noch 30 Euro berappen mussten, änderte nichts an der guten Laune, die sich nach dem Malheur in der Nacht zwischenzeitlich wieder eingestellt hatte.