Landkreis Kulmbach Erstmals mehr offen Stellen als Arbeitslose

Die Arbeitsagentur Bayreuth-Hof zieht in seinem neuesten Bericht eine weitgehend positive Bilanz. Foto: picture alliance/dpa/Ole Spata

Der Arbeitsmarkt in Kulmbach ist weiter in Fahrt. Auch für junge Menschen bietet er weiter zahlreiche Chancen.

 
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Kulmbach - Der Arbeitsmarkt hat wieder das Vorkrisenniveau erreicht, das vermeldet die Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof in ihrem jüngsten Bericht. „Der regionale Arbeitsmarkt startet mit positiven Signalen in den Herbst. Die Arbeitslosigkeit sinkt weiter. Die Zahl der Arbeitslosen ist gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich gesunken und liegt auch im Vergleicht zum Oktober 2019 günstiger“, bilanziert Sebastian Peine, Chef der Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof.

Insbesondere bei den Jüngeren sei der Rückgang allerdings saisonüblich, da viele junge Menschen im Oktober ihre Ausbildung beginnen. Doch auch insgesamt mussten sich weniger Personen arbeitslos melden als im Vormonat. Besonders bei jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren ist eine positive Entwicklung zu beobachten. Es waren aber auch weniger Ältere von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Anzahl der Menschen in Unterbeschäftigung betrug 11 800, 2340 weniger als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigung bilde umfassender als die Arbeitslosigkeit alle Personen ab, welchen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt, heißt es aus dem Arbeitsamt. So werden auch Personen einbezogen, die nicht als arbeitslos gelten, beispielsweise kurzfristig Arbeitsunfähige und Teilnehmer, die sich in einer Maßnahme befinden. Aktuell liege diese Zahl der rund zwölf Prozent unter dem Vorjahresniveau. Auch die Nachfrage nach Arbeitskräften zog im Oktober wieder an. Arbeitgeber meldeten insgesamt 1491 neue Stellen.

Die Lage in Kulmbach

„Auch im Landkreis Kulmbach geht die Arbeitslosigkeit weiter zurück. Mit einer aktuellen Arbeitslosenquote von drei Prozent nähert sie sich langsam wieder einer zwei vor dem Komma“, betont Agenturchef Peine. Im Oktober haben sich erste Saisonkräfte wie zum Beispiel aus dem Garten- und Landschaftsbau und dem Baugewerbe zum Saisonende arbeitssuchend gemeldet. Aber auch einige junge Leute, die ihre Ausbildungsverträge in der Probezeit gekündigt haben, seien arbeitslos geworden, weil sich ihre Vorstellungen vom gewählten Beruf nicht mit der Realität deckten.

Auch meldeten sich erneut Menschen wegen Krankheit, der Teilnahme an einer medizinischen Reha-Maßnahmen oder bei einer kurzfristigen Unterbrechung der Beschäftigung arbeitslos. Es gab Meldungen von älteren Arbeitnehmern, die Aufhebungsverträge mit Abfindungen geschlossen haben. Nicht selten würden in diesen Fällen massive gesundheitliche Probleme vorliegen, die die Integrationsaussichten deutlich einschränken, erläutert Peine. Gleichzeitig haben sich einige ehemalige Azubis wegen Aufnahme eines Studiums abgemeldet.

Arbeitskräfte wurden weiter auf hohen Niveau nachgefragt. 161 offen Stelen wurden gemeldet, eine mehr als im September. Wie auch in den Vormonaten war verstärkt medizinisches Fachpersonal wie Ärzte, medizinische Fachangestellte, Gesundheits- und Krankenpfleger, Altenpfleger und Physiotherapeuten gesucht. Auch Elektrotechniker, Anlagenmechaniker und Fachleute für Sanitär, Heizung und Klima sind derzeit gefragt. Der soziale Sektor sucht Sozialpädagogen, Erzieher und Kinderpfleger. Nachfrage besteht weiter nach Spezialisten im kaufmännischen Bereich. .

Seit Jahresbeginn gingen 1794 gemeldete Stellen bei der Arbeitsagentur ein, 266 mehr als im Vorjahr. Mit aktuell 1259 offenen Arbeitsstellen übersteigen diese erstmals auch in Kulmbach die Zahl der Arbeitslosen.

Im gesamten Beratungsjahr suchten 357 Jugendliche aus dem Raum Kulmbach eine Ausbildungsstelle, sechs von ihnen sind weiterhin auf der Suche. Das Ausbildungsplatzangebot umfasste 613 Stellen. Für 70 Lehrstellen fand sich bisher kein passender Bewerber. red

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