Landshut Die Wölfe legen wieder los

Am heutigen Dienstagabend fällt der Startpfiff von Coach Herbert Hohenberger für das erste Mannschaftstraining des Oberligateams der Selber Wölfe auf dem Eis der Netzsch-Arena. Archiv Foto: Mario Wiedel

Die Oberliga-Mannschaft des VER Selb startet am Dienstag mit dem Training. Allerdings ohne Zuschauer. Noch offen ist, wie viele Fans zu den Testspielen ins Stadion dürfen.

 
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Selb - Endlich wieder ran an den Schläger: 212 Tage nach dem letzten Saisonspiel kehrt der Eishockey-Oberligist VER Selb am Dienstag für das erste offizielle Mannschaftstraining der neuen Saison wieder auf das Eis der Netzsch-Arena zurück - allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Mit einem 3:2-Sieg nach Verlängerung gegen den Deggendorfer SC hatten die Wölfe am 8. März die Meisterrunde abgeschlossen, ehe der Coronavirus vor dem Start in die Playoffs alles auf den Kopf gestellt hat. Nach einem schier unendlich langen Sommertraining, das individuell oder in Kleingruppen absolviert wurde, kehrt damit wieder etwas Normalität für die VER-Cracks zurück.

Corona-Fälle in Passau und Landshut, Schlägerei in Dingolfing

Nachdem mehrere Spieler des EV Landshut positiv auf das Corona-Virus getestet wurden, müssen sich die DEL 2-Mannschaft und die U 20-Junioren des EV Landshut auf Anordnung des Gesundheitsamtes bis kommenden Freitag in häusliche Quarantäne begeben. Zwar zeigen einige Spieler leichte Symptome, sie sind aber alle bei guter Gesundheit. Nichtsdestotrotz befinden sich alle Aktiven vorsichtshalber in ärztlicher Betreuung, teilten die Niederbayern mit. Die für 9. Oktober in Weiden und für 11. Oktober in Passau angesetzten Testspiele wurden abgesagt.

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Schlechte Nachrichten auch für die Passau Black Hawks. Ein Spieler des Oberliga-Aufsteigers wurde positiv auf das Corona-Virus getestet, die Mannschaft muss sich nun für 14 Tage in Quarantäne begeben. "Bei der Standard-Reihentestung hatten wir ein positives Testergebnis. Das hat uns alle sehr verwundert, da der betroffene Spieler absolut frei von jeglichen Symptomen ist", teilte Passaus Vorsitzender Christian Eder mit. Einige wenige Testergebnisse stünden noch aus. Für die Black Hawks ist das eine sehr bittere Pille. "Uns fehlen somit zwei weitere Wochen zur Vorbereitung auf die neue Saison", sagt der sportliche Leiter Christian Zessack. Der Nachwuchsbereich der Passauer sei von der Quarantäne-Maßnahme nicht betroffen. Denn gemäß des Hygienekonzepts sei die erste Mannschaft von den Nachwuchsteams getrennt.

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Rund 50 Personen sind nach dem Testspiel zwischen den Landesligisten Dingolfing und Vilshofen (5:4) aufeinander losgegangen. Es gab mehrere Verletzte, schreibt das Portal Heimatsport.de. Bereits während des Spiels sei es zu "verbalen Streitigkeiten" gekommen. Nach dem Spiel eskalierte die Rivalität: Laut Polizei gingen etwa 40 Dingolfinger "Fans" am Parkplatz auf 15 Vilshofener los. Neben Gürteln und einer abgebrochenen Fahnenstange sei vermutlich auch mit einem Baseballschläger zugeschlagen worden. red

"Die Jungs wollen endlich wieder richtiges Eishockeytraining machen", sagt Trainer Herbert Hohenberger, der die Vorfreude seiner Spieler sichtlich spürt. Vor allem auch die vielen Neuzugänge dürften heiß sein, sich endlich - wenn vorerst auch nur im Training - ihren neuen Mannschaftskollegen präsentieren zu können. "Sie sind alle gut angekommen und haben sich gut eingelebt", sagt Hohenberger. Und was ganz besonders wichtig sei: "Alle Spieler sind gesund und fit. Jetzt können wir loslegen."

Über den Berg ist man trotzdem noch lange nicht, die Planung bleibt weiterhin sehr ungewiss für den auf 6. November verschobenen Saisonbeginn. Der Trainer hat so seine Bedenken, schließlich würden die Coronazahlen gerade wieder steigen. "Jetzt kommt auch der Herbst und die Grippe noch dazu. Das ist alles Kacke", findet der 51-jährige Österreicher gewohnt deutliche Worte - und fürchtet sich vor den ersten Fällen innerhalb seiner Mannschaft. "Wir können ja nicht jede Woche Coronatests machen. Wer soll das bezahlen?" Wichtig sei für die Spieler deshalb auch, sich in den Kabinen an das Hygienekonzept zu halten. "Da ist sehr viel Disziplin gefragt", sagt der Trainer.

Noch offen ist, wie viele Zuschauer der VER Selb für die Testspiele - das erste Heimspiel ist für 18. Oktober gegen Herford geplant - in die Halle lassen darf. "Wir sind gerade dabei, das Hygienekonzept mit dem Gesundheitsamt abzustimmen", sagt Vorsitzender Jürgen Golly. Er hofft noch diese Woche auf ein Ergebnis für den bis Ende Oktober laufenden Testbetrieb und auf 800 bis 1000 Besucher. "Dann müssen wir schauen, ob der Gesetzgeber die Vorgaben ändert. In welche Richtung, wissen wir heute noch nicht. Das kommt auf die Entwicklung der Infektionszahlen an." Es bleibt also das berühmte Stochern im Nebel. "Wir müssen von Tag zu Tag und von Woche zu Woche schauen", sagt Golly.

Sehnsüchtig erwartet wird in diesen Tagen von allen Vereinen und den Fans auch der Spielplan für die neue Saison 2020/21. Durchgedrungen ist bereits, dass in den ersten Wochen mit mehreren Dienstagsspielen zu rechnen ist. "Die wird es mit Sicherheit geben", sagt Golly. Eine Vorgabe der Vereine an den DEB sei aber gewesen, möglichst wenig Wochentagsspiele einzubauen und an diesen Tagen möglichst kurze Fahrten - also Derbys - zu haben.

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