Leichtathletik Florian Spielers Abschied auf Raten

Weitsprung-Oldie Florian Spieler verzichtet pandemiebedingt auf die Teilnahme an den Hallen-Europameisterschaften und bestreitet seinen womöglich letzten Hallen-Wettbewerb stattdessen in der Heimat.

 
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Florian Spieler bringt nicht nur am Mikrofon Topleistung.Foto: Michael Ott Foto:  

Hof - Mittelfranken statt Portugal, nordbayerische Hallenmeisterschaften statt Hallen-Europameisterschaften. Corona ist und bleibt eben kein Wunschkonzert und so traf LG-Hof-Weitspringer Florian Spieler (TSV Hof) vor einigen Tagen die Entscheidung, nicht die dreistündige Flugreise durch halb Europa, sondern nur die eineinhalbstündige Autofahrt durchs Frankenland auf sich zu nehmen, um den voraussichtlich letzten Hallen-Wettkampf seiner Karriere zu bestreiten. „Ich habe mich zwei Jahre auf die EM vorbereitet. Aber die Entscheidung, sie dann letzten Endes abzusagen, ist mir erstaunlich leicht gefallen“, sagte der 37-Jährige unserer Zeitung. „Wer mich kennt weiß, dass ich ein großer Impf-Befürworter bin und unnötige Kontakte vermeide. Mich dann in einen Flieger zu setzen und eine Woche in einem Land mit einer Inzidenz von knapp 3000 zu verbringen, wäre fahrlässig“, sagte er. Hinzu kommt noch ein weiteres Gegenargument: „Außerdem wäre Braga kein Wettkampf mit Atmosphäre gewesen und dafür ist das ganze Unternehmen dann auch zu teuer.“

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Dass Spieler allerdings trotzdem zu den besten Weitspringern seiner Altersklasse in Europa zählt, stellte er in Fürth unter Beweis: Alle sechs Versuche landeten jenseits der Sechs-Meter-Marke. Eine Leistung, die Spieler zuletzt im Juli 2019 in Chemnitz schaffte, damals bei 36 Grad und Rückenwind – und ohne Mundschutz, den der angehende Leichtathletik-Trainer immer bis kurz vor dem Sprung trägt. 6,15 Meter bedeuteten am Ende Platz 5 in einem Feld, das vom Weit- und Dreispringer Benedikt von Hardenberg (LG Telis Finanz Regensburg), Jahrgang 2000, dominiert wurde.

Trotzdem gelang es Spieler, selbst Jahrgang 1984, vier Athleten des Jahrgangs 1994 bis 1998 hinter sich zu lassen. Eine Genugtuung. Sein internationales Ziel hat Spieler jedoch nicht aus den Augen verloren: Im Juli findet die Masters-WM im finnischen Tampere statt. „Dort erwarte ich völlig andere Rahmenbedingungen und bin optimistisch, einen herausragenden letzten Wettkampf meiner Karriere springen zu können. Mein Ziel sind die Top-10, und was wäre das für ein Abschluss?“ red