Leipzig - ««Wie man's macht, ist's falsch», Macht macht verantwortlich, und wenn ich gar nichts mehr mache, bin ich schuld, dass ich nichts gemacht habe.» Wer nicht in dieses Dilemma geraten wolle, müsse sterben, sagt Resi. Sie ist Mitte Vierzig und wütend. Nein, eigentlich ist sie beschämt, unsicher, überfordert - und mit der Gesamtsituation unzufrieden. Aber weil das schwer auszuhalten und überhaupt eine Zumutung ist, ist Resi dann doch lieber wütend. Das ist der Grundton, der in Anke Stellings Roman «Schäfchen im Trockenen» vorherrscht, für den sie am Donnerstag mit dem Preis der Leipziger Buchmesse in der Sparte Belletristik ausgezeichnet wurde.