Leupoldsrün Bürger wollen Vollsperrung verhindern

Sandra Hüttner
Gegen die bis September geplante Vollsperrung der Ortsdurchfahrt Leupoldsgrün regt sich Widerstand. Foto: /Hüttner

Die Ortsdurchfahrt Leupoldsgrün soll vom 16. März an bis September voll gesperrt werden. Aus dem Dorf regt sich Widerstand.

 
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Annika Popp weiß, dass diese Baumaßnahme für viele Pendler und Dorfbewohner mit Umwegen und Einschränkungen verbunden sein wird. Die Vollsperrung der Ortsdurchfahrt in Leupoldsgrün sei aber notwendig, um den Kreuzungsbereich Hofer Straße (Staatsstraße), die Hauptstraße (Kreisstraße) und Konradsreuther Straße (Gemeindestraße) endlich neu zu bauen, erzählt die Bürgermeisterin, die in den vergangenen Wochen viel in Kontakt war mit dem Staatlichen Bauamt Bayreuth, dem Landkreis Hof und den Gemeindemitarbeitern. Häufig sei dabei auch über eine Teilsperrung gesprochen worden. Doch die Hofer Straße inklusive des Gehwegs sei zu schmal. Die Baufirma befürwortet eine einseitige Sperrung nicht und wolle auch nicht die Verantwortung dafür übernehmen.

In den nächsten Monaten wird im Dorfzentrum die komplette Verkehrsführung verlegt, eine Linksabbiegespur sowie eine Fußgängerinsel errichtet, Kabelstränge für Strom und Glasfaser sowie die Fahrbahnoberflächen der angrenzenden Straßenstücke erneuert. Die Areale und Gehwege um diesen Verkehrsknoten werden umgestaltet.

Mit den Planungen sind allerdings nicht alle zufrieden. Die Firma Degel Landtechnik habe eine Petition gestartet, um doch noch eine zumindest einseitige Durchfahrt möglich zu machen, erzählt die Bürgermeisterin. 1200 Unterstützer hätten diese bislang unterzeichnet.

„Die Gemeinde begrüßt die Aktion“, sagt Popp und ergänzt, dass diese vielleicht zu einer zügigeren Durchführung der Baumaßnahme führen könnte. „Die Gemeinde wird darauf drängen, wenn sich zu gewissen Bauabschnitten Möglichkeiten ergeben sollten, einen Teil der Vollsperrung aufzuheben, dass dies dann auch umgesetzt wird“, versichert Popp. Sie begrüße auch die Forderung nach einer Ampellösung, die aus „sicherheitsrechtlichen Gründen nicht angewandt“ werden könne.

Für Anlieger werde es in enger Abstimmung mit der Baufirma aber stets eine Möglichkeit geben, auch durch die Baustelle ihr Grundstück zu verlassen. Auch der Innerortsverkehr zwischen Leupoldsgrün und Lipperts werde für die Leupoldsgrüner mit Pkw durch kleine Straßen, Einbahnstraßenregelungen und Halteverbote gesichert sein.

Sandra Degel, Geschäftsführerin von Degel Landtechnik betont, dass mit der Sperrung die direkten Verbindungen von und nach Hof, Konradsreuth und zur Autobahn gesperrt seien und dies für Berufstätige, Schulkinder, Unternehmen, Landwirte, Lieferverkehr und Rettungsdienste große Umwege bedeutet. Sie initiierte eine Petition und wirbt um Unterstützung. „Es betrifft uns alle, wir müssen gemeinsam handeln, wir brauchen zwingend eine Lösung, die uns als Dorfgemeinschaft diese Durchfahrt offen hält.“ Zugleich weiß sie, dass Bürgermeisterin Annika Popp und die Verwaltung auf der Suche nach einer verträglichen Lösung sind. „Wir zeigen damit unsere Unterstützung für unsere Bürgermeisterin Annika Popp und Team, die sich für eine bürgernahe, praktikable Lösung einsetzen.“ Die Listen zum Unterschreiben der Petition liegen beispielsweise in den Geschäften Degel Landtechnik, Bäckerei Schübel, Baywa, Haarschneiderei, Luminiss, Gerd Wild und im Modemarkt Adler aus. „Ein halbes Jahr Vollsperrung ist eine untragbare Belastung für uns ansässige Unternehmen ebenso wie unsere Dorfgemeinschaft“, betont Degel und ergänzt, dass nach den vielen Monaten Corona-bedingter Einschränkungen die ortsansässigen Unternehmen es nicht verkraften, nun über Monate von ihren Kunden aus Hof, Konradsreuth und Umgebung abgeschnitten zu sein. Nicht unerwähnt dürften die Spritpreise bleiben, die für die täglichen Pendler eine zusätzliche Belastung darstellen.

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