An der Finanzierung beteiligt sich die EU. Dafür bringt Griechenland zwei Maschinen in die europäische Einsatzreserve rescEU ein. Neu beschafft werden auch 25 kleinere, einmotorige Löschflugzeuge des Typs Air Tractor, die auf den Inseln stationiert werden sollen, und drei neue Rettungshubschrauber. Außerdem orderte die Regierung jetzt 990 neue Löschfahrzeuge und stellt 700 speziell für die Waldbrandbekämpfung ausgebildete Feuerwehrleute ein.
Feuer-Vorbeugung steht im Zentrum
Die Feuerwehren und der Zivilschutz werden mit 13 mobilen, geländegängigen Kommandozentralen ausgerüstet. Sie sind mit Kameradrohnen ausgerüstet, um Einsätze vor Ort zu koordinieren. „Es ist das größte Investitionsprogramm, das es jemals bei den Feuerwehren und im Zivilschutz gegeben hat“, sagt Minister Kikilias.
Das Programm hat den beziehungsreichen Namen Aegis. Das Wort beschrieb in griechischen Mythologie einen Umhang, dem magische Kräfte nachgesagt wurden: Die Aegis schützte ihren Träger. Wenn man sie schüttelte, soll sie Gewitter und Wolkenbrüche ausgelöst haben. Abgeleitet aus dem Wort Aegis ist die Redewendung „unter jemandes Ägide stehen“, also unter seinem Schutz. Griechenland tut auch mehr zur Vorbeugung. „Feuer-Vorbeugung steht im Zentrum unserer Strategie“, sagt Zivilschutzminister Kikilias.
Die wenigsten Waldbrände haben natürliche Ursachen
Ein großes Problem ist, dass viele griechische Wälder nicht bewirtschaftet werden. Das erhöht die Brandgefahr. Jetzt investiert das Zivilschutzministerium rund 200 Millionen Euro, um trockenes Unterholz aus den Wäldern zu entfernen, Wirtschaftswege für die Forstverwaltungen und die Feuerwehren sowie Brandschneisen anzulegen. Das Programm heißt „Anti-Nero“ – in Anspielung auf den römischen Kaiser, der Rom in Brand gesteckt haben soll, um sich einen neuen Palast zu bauen.
Die wenigsten Waldbrände in Griechenland haben natürliche Ursachen. Geschätzt neun von zehn Feuern gehen auf Unachtsamkeit oder Fahrlässigkeit zurück. Die Regierung arbeitet jetzt an einem Gesetzentwurf. Er sieht vor, dass Brandstiftung künftig erheblich schärfer geahndet wird. „Die Strafen werden bis zu zehn Jahren Haft gehen“, kündigte Minister Kikilias an.
2023 gehört zu schlimmsten Waldbrandjahren in der EU
Bericht
In der EU sind im Jahr 2023 über eine halbe Million Hektar von Waldbränden zerstört worden. Das geht aus dem aktuellen Bericht der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission hervor, der im April veröffentlicht wurde. Damit zählt das vergangene Jahr zu den schlimmsten Jahren für Waldbrände in der EU.
Klima
An erster Stelle steht 2017 mit fast einer Million verbrannten Hektar, gefolgt von 2022 mit gut 800 000 verbrannten Hektar sowie 2007 mit knapp 600 000 verbrannten Hektar. Laut dem Bericht wüteten die Waldbrände besonders stark im Sommer, vor allem rund um das Mittelmeer. Der Bericht warnt, dass Klimaveränderungen Waldbrände in Zukunft noch häufiger begünstigen könnten.
Emissionen
Die Waldbrände verursachten 2023 laut EU-Berichterhebliche Umweltschäden und produzierten etwa 20 Megatonnen CO 2-Emissionen. Das entspreche fast einem Drittel aller Emissionen aus dem internationalen Luftverkehr in der EU in einem Jahr.