Das Start-up habe dann gute Gespräche mit dem CSU-geführten Wissenschaftsministerium geführt, letztlich aber die Information bekommen, dass das Wirtschaftsministerium doch ein Veto eingelegt habe, führte der Firmenchef aus. "Da darf man sich zumindest wundern." Aiwanger hatte mit seiner Entscheidung auch den Koalitionspartner verärgert.
Bei den Gesprächen ging es gleichermaßen um eine mögliche Standortverlagerung von Baden-Württemberg nach Bayern. Volocopter beschäftigt allein in Bruchsal den Angaben nach knapp 650 Mitarbeitende. Hoke hatte auch schon eine mögliche Insolvenz in den Raum gestellt - "eine Realität, mit der man sich als Start-up immer beschäftigen muss", wie er in dem Interview sagt. "Außerdem ist es eine klare Botschaft an die Politik, zu handeln, bevor es zu spät ist." Zuletzt war es um je 50 Millionen Euro vom Bund und Bayern gegangen.
In Deutschland erstmal nur Luftrettung geplant
Neben Paris stehen auf der Liste jener Städte, an denen Volocopter zuerst an den Start gehen will unter anderem Rom und Osaka - aber keine deutschen. Das liege nicht an mangelndem Interesse an Deutschland, sagte die Sprecherin. Sondern vielmehr daran, wie die Städte in diesen Ländern aufgebaut und wie stark sie überlastet sind.
Das Model Volocity ziele auf den städtischen Kurzverkehr ab, um Staus auszugleichen und andere Formen des öffentlichen Nahverkehrs zu verbinden. "Die deutschen Städte haben größtenteils autarke öffentliche Nahverkehrsnetze, und keine Stadt ist so dicht besiedelt", sagte die Sprecherin. In Deutschland sei geplant, nach der Zertifizierung mit der ADAC-Luftrettung den Einsatz für medizinische und Rettungszwecke zu erproben.