„Macher und Könner“: Frey ist „Händler des Jahres“

Helmut Hagner und Lothar Rödel (Mitte) von der Frey-Gruppe freuten sich sehr über den Award, überreicht von Moderatorin Barbara Schöneberger ­ und verliehen von Knut Brokelmann, Michel Simon (von links) sowie Daniel Terberger (rechts) von der Katag. Foto: O.Walterscheid/BrauerPhotos

Die „strahlkräftige Marke“ Frey steht dem Branchenverband zufolge für „ausgezeichneten Handel“. Die Firmengruppe, die auch in Marktredwitz Mode und Möbel verkauft, zeichne sich aus durch „Macher und Könner.“

 
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Mit einem Küsschen von Barbara Schöneberger haben Helmut Hagner und Lothar Rödel bei der Tagung von Europas größtem Fashion-Dienstleister in Bielefeld wirklich nicht gerechnet: Doch prompt rief die bekannte Fernsehmoderatorin die beiden Unternehmensleiter der Chamer Firmengruppe auf die Bühne, um ihnen eine besondere Trophäe des Handelsverbands Katag zu verleihen – verbunden mit einer begehrten Auszeichnung: Die Frey-Gruppe darf sich nun „Händler des Jahres“ nennen, verkündete Schöneberger, die durch die Veranstaltung des Bekleidungs-Branchen-Riesen führte.

Wichtig: Chancen identifizieren

Guter Handel habe immer etwas mit äußerer und innerer Haltung zu tun, betonte Verbandsfunktionär Michael Simon, zugleich Chef des Modeunternehmens Olsen, in seiner Laudatio. Die „Macher und vor allem Könner“ bei Frey verstünden es, das Unternehmen erfolgreich zu führen. Wichtig sei, die Chancen zu identifizieren, die im Wandel lägen: „Unser Händler des Jahres setzt sich mit allen Opportunitäten, die im Wandel liegen, auseinander“, betonte Simon und nannte exemplarisch das Schaffen von Erlebniswelten mit Shopping Launches, exzellentem Service, Gastrokonzepten und digitalen Angeboten – „und das alles auf höchstem Niveau“, betonte Simon.

Mut zum Wachstum in der Pandemiezeit

Weitblick und unternehmerischer Mut seien notwendig, um Chancen in Möglichkeiten zu verwandeln, erklärte Simon weiter. Frey habe sich mitten in der Corona-Depression dafür entschieden, in Cham ein neues Haus zu eröffnen, um im Haupthaus Platz für Wachstum zu schaffen den Bereich Herrenmode neu aufzustellen.

Der Laudator erinnerte daran, dass die Firma aus einem Kurz- und Strickwarenladen entstanden sei. Gegründet 1830, befinde sich die Frey-Gruppe heute in sechster Generation in Familienhand. Das Mode- und Lifestyle-Unternehmen biete an den vier Standorten in Cham, Marktredwitz, Bad Kötzing und Schwandorf Mode- und Sportflächen von insgesamt 24 000 Quadratmetern Größe. Hinzu kämen drei Standorte für Möbel und Küchen in Cham, Weiden und Marktredwitz mit nochmals 32 000 Quadratmetern. Das beweise Durchhaltevermögen und Langstreckenqualität.

Keine Verkäufer, sondern „Gastgeber“

Die Firma habe sich „die Leidenschaft für den Handel und Wandel zur Tradition gemacht“, erklärte Simon weiter. Wer die Häuser betrete, werde dort keine Verkäufer antreffen und auch keine Modeberater. „Sondern Sie treffen auf Gastgeber, auf Gute-Zeit-Vermittler, die empathisch, sympathisch, zugewandt und auf Augenhöhe sind.“

Wer ein solches Unternehmen in einer Großstadt wie Paris vermute, werde staunen, es an der tschechischen Grenze zu finden. „Mit 56 000 Quadratmetern Verkaufsfläche. Das ist so viel wie eine deutsche Großstadt im Schnitt im Modehandel hat.“ Frey sei keine lokale Größe, sondern präge eine ganze Region und lenke Kaufkraftströme, sagte der Sprecher des Handelsverbands.

Mitarbeiter machen Kunden glücklich

Die Auszeichnung mache ihn sehr stolz, erklärte Helmut Hagner, Leiter der Frey-Handelsgruppe, in seiner Dankesrede. Gerne nehme er den Preis mit nach Hause – vor allen für seine Mitarbeiter, die tagtäglich bewiesen, dass sie Kunden glücklich machen könnten. Denn auch in Zeiten künstlicher Intelligenz sei dafür emotionale und soziale Intelligenz unersetzbar. Denn letztendlich könne Werbung zwar alles versprechen, „aber eine Marke muss es jeden Tag aufs Neue beweisen“, betonte Hagner.

Die älteste Regel des Kaufmanns

Die älteste Regel des Kaufmanns laute: „Sei nett zu deinen Kunden und kümmere dich um deine Kunden“, erklärte der Frey-Unternehmensleiter im Gespräch mit unserer Zeitung. Das bleibe im stationären Einzelhandel auch morgen und übermorgen die wichtigste Aufgabe. „Wir sind da sehr gut aufgestellt, weil wir sehr gute Mitarbeiter haben.“ In der gesamten Frey-Gruppe gebe es rund 600 Beschäftigte, 125 davor arbeiteten in Marktredwitz. All diese Mitarbeiter kümmerten sich darum, bei Frey das Markenerlebnis zu bieten, das er ebenso wie der Marktredwitzer Modehaus-Leiter Tobias Kastner immer verspreche.

Der Standort Marktredwitz wichtig

Hagner verhehlt nicht, wie groß die Herausforderungen seien, denen sich der stationäre Einzelhandel stellen müsse: Nach der Pandemie führten der Ukraine-Krieg , die Energie-Krise und die Inflation dazu, dass die Konsumzurückhaltung anhalte. „Das erfordert, den Kunden täglich das Beste zu geben. Wir versuchen, die Zeit bei Frey so schön wie möglich zu machen.“

Gerade der Standort Marktredwitz sei für die Frey-Gruppe sehr wichtig, betonte der Unternehmensleiter. Inzwischen gewinne man dank guter Beratungsleistungen auch immer mehr Kunden aus aus weiteren Einzugsgebieten wie Hof, Bayreuth und Weiden. Dank eines tollen Gesamtpakets bewiesen die Frey-Mitarbeiter tagtäglich: „Das Modeherz Oberfrankens schlägt in Marktredwitz.“

Der Riese des Textilfachhandels

„Europas größter Fashion-Dienstleister“
nennt sich der Handelsverband Katag. Das Unternehmen ist als Großhändler tätig und bietet neben dem Zentraleinkauf auch Beratungsdienste und Verkaufsunterstützung für den Textilfachhandel an. Der Branchenriese arbeitet mit 350 Partnern an 1600 Verkaufsstandorten zusammen.

Weitere Auszeichnungen
vergab die Katag in Bielefeld an die Unternehmen Mey, PME Legend, Fussl Modestraße und Herzsprung.

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