Wunsiedel - Horst Hüttel ist ein waschechter Weißenstädter, der allerdings seit zwei Jahrzehnten in Wunsiedel wohnt und es im Deutschen Skiverband zum Teammanager für drei Nationalteams – Nordische Kombination und Skisprung für Frauen und Männer – gebracht hat. Nach der Mittleren Reife ging er zur Bundeswehr nach Berchtesgaden und in deren Sportfördergruppe, wo er mit gerade mal 19 Jahren jüngster Feldwebel der Gebirgsjäger wurde. „Ich habe von Anfang an alles auf die Karte Sport gesetzt“, gesteht der heute 52-Jährige. 15 Jahre lang gehörte er der Truppe als Athlet und Trainer an, nutzte die Möglichkeit, ein dreijähriges Diplomtrainer-Studium zu absolvieren. Zwischen 1992 und 1995 fungierte er zunächst an der Seite von Bundestrainer Hermann Weinbuch als Co-Trainer. 2006 wurde Hüttel Leiter für die Disziplin Nordische Kombination. 2008 übertrug ihm der DSV- und heutige DOSB-Präsident Alfons Hörmann auch die Verantwortung für die Skispringer, die in ein Leistungstief gerutscht waren. Bis auf den Teamsieg bei der Skiflug-WM und der Vierschanzentournee hat der Wunsiedler bei Weltmeisterschaften und Olympiaden in zwölf von möglichen 14 Disziplinen fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Wie viele Titel und Medaillen dabei zusammenkamen, weiß er gar nicht und will es auch nicht wissen: „Ich zähle sie nicht, denn Titel gehören den Sportlern und nicht den Funktionären“, so der Standpunkt von Hüttel, der ständig zwischen dem Büro in München-Planegg, den Wettkampforten und der Heimat pendelt. Deshalb sei er froh gewesen, vor Kurzem die neu geschaffene Position als Teammanager übernehmen zu dürfen, sagt er. Nach Jahren im Mittelpunkt sei es ihm nun möglich, sich auch mal eine Auszeit zu gönnen und mehr mit seiner Frau Nicola zu unternehmen. „Diese Zweisamkeit gibt mir die Energie für den Job.“ Was Horst Hüttel gerade jetzt, zweieinhalb Wochen vor der Heim-WM in Oberstdorf, wichtig ist. Dass sein Vertrag bis zu den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking erneut verlängert wird, scheint nur Formsache.