Selbst viele Jugendliche räumen ein, dass die Situation zuletzt vor allem wegen der zunehmenden Schlägereien zwischen den betrunkenen Gruppen schwierig geworden sei. Sie bezweifeln allerdings den Sinn des Alkoholverbotes. Die Leute würden eben andere Ort finden, um zu trinken, sagt ein junger Mann, der sich am Skatepark in Westmalle mit einigen Freunden getroffen hat. Die nahe liegende Möglichkeit, in den Clubs mehr zu trinken, ist für viele Jugendliche offensichtlich keine Alternative. Das sei viel zu teuer, heißt es unisono.
Die Mehrheit im Ort steht hinter dem Verbot
Der erste Treffpunkt in Malle sei deshalb in der Regel eines der kleinen Geschäfte entlang der Hauptstraße, die auch spätnachts Alkohol verkaufen. Doch auch das könnte bald ein Ende haben, sollte sich die Situation nicht wesentlich bessern. Bürgermeisterin Sanne Van Looy erklärt, dass man auch ein Verkaufsverbot von Alkohol in diesen Nachtshops in Erwägung zieht. „Wir haben deshalb bereits die Polizeiverordnung geändert, damit wir ein solches Verbot notfalls einführen können“, sagt sie.
Der Unterstützung aus der Bevölkerung kann sich Sanne Van Looy sicher sein. Die Leute hoffen, dass Malle bald nicht mehr für die ausufernden Saufgelage berühmt ist, sondern nur noch für das in ganz Belgien hochgeschätzte Trappistenbier, das seit 1836 in einer kleinen Abtei in Westmalle gebraut wird.