Marktgemeinde verabschiedet Haushalt Thierstein rechnet 2021 mit Kreditaufnahme

Daniela Hirsche
Die Hebesätze für die Grund- und Gewerbesteuer bleiben in Thierstein unangetastet. Foto: dpa/Jens Büttner

Sanierungen, Erschließung von Baugebieten und die Wasserver- und entsorgung: Das alles kostet viel Geld. Um alles finanzieren zu können, leiht sich die Gemeinde 300 000 Euro.

 
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Thierstein - In seiner ersten Sitzung im Jahr 2021 hat der Gemeinderat Thierstein die finanziellen Weichen für das neue Jahr gestellt und den Etat 2021 einstimmig verabschiedet. Auch zum vorgelegten Investitionsprogramm für die Jahre 2020 bis 2024 gab es keine Einwände. Für die geplanten Investitionen ist jedoch eine Kreditaufnahme unumgänglich.

Kämmerin Stefanie Stöhr stellte die Eckpunkte des Zahlenwerks, das bereits in einer Sitzung des Finanzausschusses ausführlich beraten worden war, noch einmal kurz dar. Der Verwaltungshaushalt schließt in den Einnahmen und Ausgaben mit 2,5 Millionen und der Vermögenshaushalt mit 2,1 Millionen Euro.

Kreisumlage schlägt zu Buche

Die wichtigsten Einnahmeposten im Verwaltungshaushalt sind die Gewerbesteuer (700 000 Euro) und die Grundsteuer B (109 000 Euro) sowie der Einkommenssteueranteil (575 000 Euro), die Schlüsselzuweisungen (236 000 Euro), Zuweisungen für laufende Zwecke (291 000 Euro) und Benutzungsgebühren für Wasser und Kanal (269 400 Euro).

Bei den Ausgaben im Verwaltungshaushalt schlägt vor allem die Kreisumlage kräftig zu Buche. Wobei deren Höhe von 557 700 Euro im Vorjahr auf 667 200 Euro ansteigt. Weitere große Ausgabeposten im Verwaltungshaushalt sind die Personalausgaben (306 700 Euro), die Verwaltungs- und Betriebsaufwendungen (352 100 Euro) und Zuweisungen und Zuschüsse (507 300 Euro).

Mindestzuführung durch Rücklagenentnahme

Der Kämmerin zufolge ist für die Zuführung vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt lediglich ein Betrag von 86 400 Euro möglich. Da die Mindestzuführung jedoch dem Betrag der ordentlichen Tilgung, in diesem Jahr 210 000 Euro, entsprechen müsse, werde man die Differenz durch eine Rücklagenentnahme auffüllen.

Im Vermögenshaushalt stehen damit neben der Zuführung vom Verwaltungshaushalt Einnahmen durch Zuweisungen (1,1 Millionen Euro), Veräußerung von Anlagevermögen (210 000 Euro), Beiträge (25 000 Euro) und eine Rücklagenentnahme von insgesamt 450 600 Euro zur Verfügung. Um alle notwendigen Investitionen finanzieren zu können, nannte die Kämmerin eine Kreditaufnahme in Höhe von 296 000 Euro unumgänglich. Trotz der geplanten Kreditaufnahme sinken die Schulden der Gemeinde um 14 000 Euro auf 2,56 Millionen Euro. Dadurch verringert sich auch die Pro-Kopf-Verschuldung geringfügig von 2207 Euro auf 2195 Euro.

Investition in Wasserversorgung

Der Markt Thierstein will im Jahr 2021 etliche zukunftsweisende Investitionen fortführen. Als größte Posten schlagen bei den Ausgaben die weiteren Sanierungsmaßnahmen im Wasser- und Abwasserbereich sowie die Erschließungskosten für die Baugebiete „Hinterm Alten Schloss“ und „Hopfengrund“, die Dorferneuerung und die Sanierung der Alten Schmiede zu Buche. Neben den Ausgaben für ordentliche und außerordentliche Tilgungen in Höhe von 310 000 Euro wurden im Vermögenshaushalt deshalb noch 706 000 Euro für Hochbaumaßnahmen und eine Million Euro für Tiefbaumaßnahmen veranschlagt.

Kämmerin Stefanie Stöhr betonte abschließend, dass alle Ausgaben auf Einsparungen überprüft worden und die möglichen Änderungen vorgenommen worden seien. „Der Haushaltsplan, insbesondere die Ansätze im Vermögenshaushalt, sind in der Finanzausschusssitzung ausführlich diskutiert und die hier angesprochenen Änderungen sind in den Haushaltsplan eingearbeitet worden“, betonte Kämmerin Stefanie Stöhr abschließend.

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