Marktleuthen Kommt Kreisverkehr vor Grundschule?

An der Kreuzung kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen und Unfällen. Die Fahrbahndecke ist zudem schadhaft. Bringt ein Kreisverkehr Abhilfe? Foto: Katrin Lyda/ Katrin Lyda

Mit heiklen Verkehrssituationen befasste sich der Marktleuthener Stadtrat. Ob ein Kreisverkehr Abhilfe schafft, darüber gehen die Meinungen auseinander.

 
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Soll an der Staatsstraße 2177 vor der Grundschule ein Kreisverkehr hin oder nicht? Die bisherige Kreuzung mit Abzweigungen in drei Richtungen „funktioniert nicht“, wie Marktleuthens Bürgermeisterin Sabrina Kaestner (CSU) in der jüngsten Stadtratssitzung erklärte. Immer wieder gebe es gefährliche Situationen oder Unfälle – bislang zwar ohne Personenschäden, aber durch die unmittelbare Nähe der Schule sei die Stelle doch ein stetiger Herd für Gefahren. Erst vor wenigen Tagen mussten die Pfosten der Abgrenzung zwischen Gehweg und Straße wieder befestigt werden, da ein Lkw sie niedergerissen hatte. „Gefühlt alle zwei Tage“ sei das staatliche Straßenbauamt zugegen, um Löcher in der Asphaltdecke zu flicken. „Die Kreuzung muss neu erstellt werden, das ist auch der für die Straße zuständigen Behörde klar. Eine reine Erneuerung der Fahrbahn reicht nicht, das sieht auch das staatliche Bauamt so“, erklärte das Stadtoberhaupt vor dem Gremium und dem rund einem Dutzend Zuhörern, das sich diesmal zur öffentlichen Sitzung im Rathaus eingefunden hatte. Nur heuer werde es nichts mehr mit einer Sanierung. Die Maßnahme wurde auf 2024 verschoben.

Standort ungeeignet

So ist noch Zeit, um über die Möglichkeiten nachzudenken. Eine davon ist ein Kreisverkehr. Darüber wurde im Gremium schon mehrfach gesprochen, zuletzt in der Sitzung im Februar. Einige bevorzugen diese Lösung, andere nicht. So Michael Stockhammer von der Wählergemeinschaft: Er hält einen Kreisverkehr an der Stelle für „fehl am Platz“: Die Fläche im Kreuzungsbereich reiche dafür nicht aus, zudem sprächen die Sicherheit der Schulkinder und die Lärmentwicklung dagegen.

Dieser Argumentation schloss sich auch Michael Geiser von der SPD an: Seine Fraktion habe sich gegen einen Kreisverkehr an der Stelle ausgesprochen; wenn überhaupt, solle er weiter südlich entstehen und nicht direkt vor dem Schulgelände.

Die Bürgermeisterin erklärte abschließend: Noch gebe es keine Planungen. Das Staatliche Bauamt betrachte die Kreuzung als „sicher“. Ob es für eine grundsätzliche Veränderung Handlungsbedarf erkennt, müsse erst noch besprochen werden.

Bauer verliert Heuballen

Schrecksituationen und Unfälle gibt es auch immer wieder an anderen Stellen der Stadt, so vor wenigen Tagen an der Überbruck, als ein landwirtschaftliches Fahrzeug drei große Heuballen verlor. Die Fahrbahn ist hier eng, die Decke schadhaft. Aber sie liegt nicht in der Verantwortung der Kommune, da es sich in dem Bereich um eine Staatsstraße handelt. Die Stadt sei somit nicht befugt, an dieser Stelle Maßnahmen zu ergreifen, etwa Schilder aufzustellen, erklärte Sabrina Kaestner. Stadtrat Michael Geiser (SPD) ergänzte, dass auch die Situation für Fußgänger schwierig und gefährlich sei und schlug eine Verlegung des Fußwegs anstatt entlang der Straße als Durchstich vom Feuerwehrgelände zum Scheibenweg vor: So ließe sich der gefährliche Kreuzungsbereich vermeiden. Die Bürgermeisterin sicherte zu, diese Idee zu prüfen und bei der zuständigen Verkehrsbehörde eine Temporeduzierung anzufragen.

Himmelfahrtsmarkt findet statt

Zu den Baumaßnahmen am Marktplatz gab es zu berichten, dass der erste Abschnitt am Unteren Markt bis auf wenige Kleinigkeiten abgeschlossen ist. Am Marktplatz Richtung Überbruck sind die Gehwege noch gesperrt; der vor den Ratsstuben werde in den nächsten Tagen fertiggestellt, auf der gegenüberliegenden Seite müssten noch Stromkabel mit verlegt werden; die Maßnahmen erfolgen erst nach dem Himmelfahrtsmarkt.

Für den haben bereits rund 40 Fieranten Interesse bekundet, informierte die Bürgermeisterin. Eine Anwohnerin bat darum, dass ihre Ausfahrt nicht von Ständen versperrt werde wie in der Vergangenheit. Sabrina Kaestner versprach, dies bei der Vergabe der Standplätze zu beachten.

Ab 8. Mai werden die Gehwege in der Humboldtstraße hergerichtet, danach kommt der Marktplatz dran, berichtete die Bürgermeisterin weiterhin über den voraussichtlichen Fortschritt der Baumaßnahmen.

Die Treppe von der Siedlung in die Ortsmitte von Großwendern ist noch gesperrt. Der Auftrag für die Neuerrichtung ist aber bereits vergeben. Hierfür wurde eine Sondergenehmigung eingeholt, denn der Haushalt der Stadt ist noch nicht genehmigt. Auch die Arbeiten am neuen Urnenfeld im Friedhof des Marktleuthener Ortsteils wurden bereits begonnen, informierte das Stadtoberhaupt.

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