Hubert Friedrich wird am 1. Januar schon sehr früh wieder im Dienst sein: Der Leiter des Marktredwitzer Bauhofes muss bereits um halb drei Uhr morgens die Entscheidung treffen, wie viele seiner Kollegen zum Schneeräumen auf die Straßen der Stadt geschickt werden. Als sogenannter Späher hat er den Wetterbericht genau im Blick und kann bei Bedarf ab drei Uhr seine Mitarbeiter alarmieren. "Ab halb vier Uhr sind die dann auf der Straße", sagt Friedrich. Bis zu 40 Mann sorgen dafür, dass Schnee und Eis auf Marktredwitzer Straßen und Fußwegen keine Chance haben. "Wenn es natürlich erst um fünf Uhr früh anfängt, zu schneien, dann alarmieren wir unsere Mitarbeiter auch erst entsprechend spät", erklärt er. Für heute haben die Meteorologen den ganzen Tag über bei einer Wahrscheinlichkeit von 75 Prozent leichten Schneefall angekündigt - für die Bauhofmitarbeiter bedeutet das eben auch eine 75-prozentige Chance, zum Dienst antreten zu müssen. "Vor uns liegt viel Arbeit", sagt Hubert Friedrich.

Für Klaus Prell , den stellvertretenden Leiter der Marktredwitzer Polizeiinspektion, und seine Kollegen ist die Silvesternacht keine Nacht wie jede andere. "An Silvester ist viel mehr los, weil ja überall gefeiert wird", erklärt er. "Wir fahren auch mit einer höheren Dienststärke als normal." Doch nur, weil mehr los ist, heißt es für die Polizisten nicht automatisch, dass sie auch mehr Einsätze haben. "Ich selbst habe schon Silvesternächte erlebt, in denen extrem wenig zu tun war", erklärt er. "Im Vorfeld weiß man aber nie, wie sich der Abend entwickelt." Eine besondere Häufung von Delikten an Silvester gebe es nicht, sagt Prell. "Ich hoffe jedoch für meine Kollegen, die im Dienst sind, dass sich die Wetter- und vor allem die Straßenverhältnisse bis Silvester wieder bessern." Welcher Beamte an Silvester Dienst hat, das steht schon seit langer Zeit fest. "Bei uns haben die Polizisten an Silvester nur alle vier Jahre Nachtschicht", sagt Klaus Prell. "Bei uns gibt es wie überall auch Silvestermuffel und solche, die das neue Jahr feiern."

Heike Lang ist Altenpflegerin in der K&S-Seniorenresidenz in Marktredwitz und schon seit vielen Jahren in diesem Bereich tätig. Für sie ist die Arbeit am Silvesterabend nicht ungewöhnlich. In den vergangenen Jahren hat sie oft mit pflegebedürftigen Menschen den Jahreswechsel gefeiert. Denn auch in Seniorenheimen wird selbstverständlich an Silvester und Neujahr gearbeitet. In diesem Jahr ist es bei Heike Lang jedoch anders. "Wir haben in der Seniorenresidenz eine Dauernachtwache", sagt sie. Deshalb muss sie diesmal nicht um Mitternacht arbeiten, sondern hat frei. Aber sie weiß, wie der Silvesterabend im Pflegeheim gefeiert wird. "Es gibt einige Bewohner, die 'Dinner for One' ansehen", sagt sie. "Um Mitternacht wird dann mit einem Glas Sekt angestoßen." Manche Bewohner würden zum Jahreswechsel aber lieber im Bett bleiben. Bei den Nachtwachen habe es sich bewährt, erklärt Heimleiter Marcel Klepsch, dass die Pfleger, die Weihnachten gearbeitet haben, an Silvester frei bekommen.

Für Harald Fleck , Stadtbrandinspektor aus Marktredwitz, wird dieses Silvester hoffentlich ein ruhiges Fest. "Ich hatte die letzten beiden Silvester Bereitschaftsdienst bei der Feuerwehr, dieses Jahr muss ich bei Kleineinsätzen nicht ausrücken", sagt er. Auch die normalen Feuerwehrleute müssen sich am Silvesterabend nicht alle in Bereitschaft halten, erklärt Harald Fleck. "Unsere Feuerwehrmannschaft ist in vier Gruppen zu je 15 Personen eingeteilt, die sich alle vier Wochen abwechseln", sagt er. Somit gebe es für Silvester keinen gesonderten Dienst. "Das gilt aber nur für Kleineinsätze. Bei großen Bränden werden natürlich alle alarmiert", so der Stadtbrandinspektor. "Und oft kommen auch Feuerwehrleute zu den Einsätzen, die eigentlich gar nicht in Bereitschaft sind", erklärt der Stadtbrandinspektor. Mehr Einsätze als an anderen Tagen erwartet der Brandbekämpfer nicht. "Wenn etwas sein sollte, haben die Feuerwehrleute aber immer ihren Pieper dabei", sagt er.