Marktredwitz - Nicht nur die Breitengrade sind Ansichtssache. Je nachdem welches Koordinatensystem bei der Vermessung genutzt wird, kann die Linie um gut 100 Meter voneinander entfernt sein. Auch die Angaben der Höhe über den Meeresspiegel von Bergen und Ortschaften sind keine gottgegebenen Gesetze. Wie der Leiter des Vermessungsamtes Wunsiedel, Lothar Sack, im Gespräch mit der Frankenpost erläutert, beziehen sich alle derartigen Angaben in Deutschland auf den sogenannten Amsterdamer Pegel. Bereits im 19. Jahrhundert hätten Geodäten zum Beispiel ganz Bayern genau vermessen. Allein in Marktredwitz gibt es mehr als 40 Höhenmarken, etwa am Historischen Rathaus, am Bahnhof oder einige in der Fußgängerzone. "Die Geodäten gingen vom Pegelstand des Meeres in Amsterdam aus und nivellierten die Höhenpunkte von Ort zu Ort", sagt Sack. Dabei nutzten sie in ihrer mühevollen Arbeit Messlatten ebenso wie rein mathematische Modellrechnungen.