Tirschenreuth/Marktredwitz - "Von 80 Prozent der Trachten, die beim Oktoberfest zu sehen waren, stammen die Stoffe aus unserem Tirschenreuther Werk", verriet stolz Paulus Mehler, einer der beiden Geschäftsführer der Tirschenreuther Tuchfabrik Mehler, den Gästen des ASF-Mittagstisches, die sich im Besprechungszimmer der Firma drängten. Es ist kein Zufall, dass der Mittagstisch diesmal in der traditionsreichen Tuchfabrik stattfand, die bereits in der vierten Generation in der oberpfälzischen Kreisstadt produziert. Denn die Tuchfabrik Mehler ist eine absolute Ausnahme in ihrer Branche. Paulus Mehler erklärt, warum: Gab es vor 20 Jahren im Bundesgebiet noch 500 000 und in den neuen Bundesländern weitere 270 000 Beschäftigte in dieser Branche, so setzte in den vergangenen Jahren dort eine ähnliche Entwicklung ein wie in der Porzellanindustrie. Betriebe strichen reihenweise die Segel, die Konkurrenz aus Fernost sorgte für ein Betriebesterben.