Brand/Marktredwitz - In größeren Städten sind Gottesdienste für die kleinsten Gemeindemitglieder alltäglich. Auf dem Land sind sie eher selten. Nachdem Pfarrerin Sabine Fenske in der Krabbelgruppe der evangelischen Kirchengemeinde einmal von dieser Art Gottesdienst berichtete, den sie in ihrer ersten Gemeinde häufiger gehalten hatte, reifte in der Gruppe der Gedanke, dies auch einmal in Brand zu versuchen. Ziel ist es, die Kinder spielerisch an die Kirche und den Gottesdienst heranzuführen und ihnen die Angst vor der Orgel und der Person im schwarzen Talar zu nehmen. Und so kam es am Samstag, dass dort, wo sonst meist andächtige Ruhe herrscht, in der Sankt-Margarethenkirche, das Kirchenschiff von Kindergeplapper erfüllt war. Es war daher auch nicht verwunderlich, dass Pfarrer Daniel Fenske nicht alleine vor die Kinder und ihre Eltern trat, sonder ein Rabe an seiner Hand unterstützte ihn dabei, den Kindern das Geschehen und die Einrichtungen der Kirche zu erklären. Nach dem ersten Lied "Vom Anfang der Sonne", bei dem nicht stillsitzen sondern mitmachen angesagt war, und einem kurzen Gebet, erzählte Katrin Nober den Kindern die Geschichte von einem fremden Samenkorn, das sich unter die Körner des Klatschmohns verirrt hatte. Die Vogelscheuche beobachtete wie der Mohn in voller Pracht erblühte, nur das einzelne Korn machte keine Anstalten zu wachsen. Doch eines Tages wurde aus dem unscheinbaren grünen Nichts eine wunderschöne stattliche Sonnenblume, die von vielen Schmetterlingen, Bienen und andern Insekten angeflogen wurde. Bei einem schweren Gewitter mit heftigem Sturm blieb sie als einzige unbeschadet, weil sie so groß und kräftig war. Ähnlich wie die Sonnenblume sollen auch die Kinder wachsen, groß und stark werden und alle Situationen in ihrem Leben meistern. Und bis es soweit ist, werden sie nicht nur von ihren Eltern und Freunden, sondern vor allem von Gott beschützt, der seine schützende Hand über alles hier auf Erden hält.