Der Eco Walker wird von Elektromotoren angetrieben. Doch MPI-Forscher arbeiten auch auch an Antrieben, die sich an natürlichen Vorbildern orientieren. Der Doktorand Malte Hendrickson forscht dazu an künstlichen Muskeln, die sich bei Anlegen einer elektrischen Spannung verkürzen. Sie sind im Gegensatz zu anderen Technologien weich und flexibel.
Künstliche Muskeln für Schlaganfallpatienten
Das macht sie besonders geeignet für den Einsatz am Menschen. Als mögliche Anwendung nennt Hendrickson etwa sogenannte Exosuits, die Menschen bei schweren Arbeiten unterstützen könnten. Künstliche Muskeln sollen auch in der Rehabilitation helfen. „Nach einem Schlaganfall haben manche Menschen eine Fußheberschwäche“, sagt der Doktorand. Hier könnten künftig künstliche Muskeln zur gezielten Unterstützung eingesetzt werden.
Neben dem MPI für Intelligente Systeme befindet sich das MPI für Festkörperforschung. Dort arbeiten Wissenschaftler an neuen Materialien für die Technologien von morgen. Einer von ihnen ist Manish Garg. Der Gruppenleiter untersucht mit Hilfe ultrakurzer Laserpulse chemische Reaktionen bei ultratiefen Temperaturen im Hochvakuum. So lassen sich einzelne Moleküle in Echtzeit beobachten. Die Kammern, in denen die Versuche stattfinden stehen auf dicken Betonfundamenten, die jede Erschütterung verhindern, und sind gegen elektrische und magnetische Felder abgeschirmt.
In Nanostrukturlabor können feinste Strukturen elektronenmikroskopisch untersucht und mit Elektronenstrahlen bearbeitet werden – etwa für Anwendungen in der Mikroelektronik. Welche Präzision dabei erreicht werden kann, zeigt ein Exponat, das auch am Tag der offenen Tür zu sehen sein wird: Ein Haar von Klaus von Klitzing, auf dem sein Name eingraviert wurde. Der Physiknobelpreisträger von 1985 ist bis heute am MPI für Festkörperforschung tätig.
Forschung zum Anfassen
Tag der offenen Tür
Das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme und das benachbarte Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart Büsnau öffnen an diesem Samstag, 20. April, von 10 bis 16 Uhr ihre Türen für die interessierte Öffentlichkeit. Dazu wird ein kostenloser Shuttle-Service angeboten. Die Busse starten im 20-Minuten-Takt an den Haltestellen „Schleife“ oder „Universität“.
Programm
Auf die Besucher warten Live-Experimente, Vorführungen und Vorträge zu verschiedenen Forschungsgebieten sowie spezielle Angebote für Kinder. Genauere Informationen gibt es auf den Webseiten der Institute unter www.is.mpg.de und www.fkf.mpg.de