Mehr Artenvielfalt in Hof Blühwiese vor dem Theater

red
Bunt statt grün an der Kulmbacher Straße. Darauf freuen sich (von links): Peter Nürmberger (Kulturamtsleiter Stadt Hof), Christoph Grzesiak (Stadt Hof, Sachgebiet Grünanlagen), Jana Ernst (Blühpakt-Beraterin der Regierung von Oberfranken), Stefan Wirth (Bauhof, Stadt Hof), Isabel Kaske (Landschaftspflegeverband Hof). Foto: /Stadt Hof

Die Stadt Hof will ihre Grünflächen ökologisch aufwerten und bekommt Unterstützung. Los geht es auf einem Rasen in prominenter Lage.

 
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Die Stadt Hof hat sich erfolgreich beim Blühpakt Bayern für das „Starterkit – 100 blühende Kommunen“ beworben. Das Projekt des Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz möchte die Kommunen anstiften, Grünflächen insektenfreundlich zu gestalten. Es umfasst eine finanzielle Starthilfe von 5000 Euro sowie eine Beratung.

Die Stadt Hof gehört zu den 13 Kommunen in Oberfranken, die ausgewählt wurden. Und zwar anhand einer Bewerbung, die durch eine Jury in Abstimmung mit dem Staatsministerium geprüft wurde. Auswahlkriterien waren Qualität des Blühprojekts, naturschutzfachliche Eignung und Entwicklungspotenzial.

Fachlich begleitet werden die Kommunen durch die Blühpakt-Beraterin der Regierung von Oberfranken, Jana Ernst. Sie wird bei der Gestaltung und Pflege der neuen Lebensräume zur Seite stehen und die Vernetzung der Kommunen fördern. Zudem unterstützt sie diese auch bei Öffentlichkeitsarbeit. Auf der neuen Netzwerk-Karte des Blühpakts Bayern wird das Engagement der Kommunen begleitet und der Verlauf der Maßnahmen begleitend dargestellt.

Der städtische Fachbereich Tiefbau und Grünanlagen hat sich mit dem Projekt „Hof-Wiesen – der Wiesen Pracht mich fröhlich macht!“ beworben, um die ökologische Aufwertung von Grünflächen voranzutreiben.

Bei dem Projekt soll eine artenarme Rasenfläche in prominenter Lage vor dem Stadttheater in der Kulmbacher Straße ökologisch aufgewertet werden. Der Projektstandort wurde bewusst gewählt, um zu zeigen, dass repräsentative Baukunst gut zu naturnaher Außenanlagengestaltung passt. „Die Fläche vor dem Theater eignet sich sehr gut, da das Projekt hier für die Menschen sichtbar ist“, sagt Kulturamtsleiter Peter Nürmberger zur Auswahl der geeigneten Grünfläche.

Konkret soll vor dem Theater eine Blühwiese durch Ansaat entstehen. Bezüglich der Bodenvorbereitung sollen verschiedene Verfahren als Feldversuch ausprobiert werden. So soll auf einer Teilfläche die Grasnarbe vor dem Fräsen entfernt werden, auf einer anderen Teilfläche soll vor dem Einsäen nur gefräst werden.

Ein Teil der Projektmittel ist für die Anzucht und Vermehrung heimischer Wildstauden durch die Stadtgärtnerei vorgesehen. Die so gewonnenen Wildstauden sollen in die Projektfläche gepflanzt werden und perspektivisch auch auf weiteren städtischen Grünflächen die Artenvielfalt fördern.

„Erfahrungsgemäß braucht eine frisch angelegte Blühwiese einige Jahre, um sich zu entwickeln und, dann ist der Blühaspekt eher dezent. Deshalb werden wir zusätzlich zur Ansaat Wildstauden als Blickfang mit in die Flächen pflanzen“, sagt Christoph Grzesiak vom Sachgebiet Grünanlagen.

Auf Infotafeln sollen Hintergründe zum Erhalt der heimischen Vielfalt an Wildbienen, Schmetterlingen, Käfern und anderen Insekten zu lesen sein. Ziel des Projektes ist mehr Akzeptanz für eine insektenfreundliche Gestaltung von Grünflächen.

Das Ministerium investiert eine halbe Million Euro für die Unterstützung der 100 ausgewählten Kommunen für die Anlage und Aufwertung von Blüh- und Streuobstwiesen, Wildstaudenflächen, blühenden Straßenrändern und Hecken, Dach- und Fassadenbegrünung. Ziel ist eine Trendumkehr des massiven Insektensterbens. Dies gelinge nur, wenn neue Lebensräume mit Futterquellen, Brut- und Überwinterungsstätten für heimische Wildbienen, Käfer, Schmetterlinge & Co. angelegt und langfristig bewahrt werden. red

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