Mehr Grün, mehr Spaß Happy-End für die Ludwigpassage in Sicht

Drei neue Grünflächen, genauer gesagt Hochbeete sind nun in der Ludwigpassage zwischen Ludwigstraße (rechts) und Schillerstraße (links) vorgesehen. Foto: /Stadt Selb

Die Verbindung zwischen Ludwig- und Schillerstraße könnte vielleicht noch vor Weihnachten fertig sein. Wenn das Wetter mitmacht. Die Spielgeräte sind immerhin geliefert.

 
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Selb - Der Kreisverkehr auf dem Marienplatz ist fertig, die Baustelle samt Ampel in der Bahnhofstraße ist abgeschlossen, die Weißenbacher Straße wieder frei und nun geht auch die Ludwigpassage ihrer Vollendung entgegen. „Die Ludwigpassage ist in der Fertigstellungsphase“, sagt dann auch Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch in einem Pressegespräch. Und offensichtlich sind die Mitarbeiter der Firma Richter aus Glashütten auch schwer beschäftigt, um das Vorhaben, das 2019 begonnen wurde, nun fertigzustellen. Mit etwas Glück könnte das bis Weihnachten geschehen sein.

Oberbürgermeister Pötzsch sieht in der Passage und ihrer im April geänderten Planung auch ein Beispiel für die Beteiligung der Bürger an einem städtischen Projekt. Die Ludwigpassage bedürfe einer besonderen Bewertung, so Pötzsch.

Baubeginn 2019

Aber von Anfang an: 2018 hatte die Stadt das frühere NKD-Gebäude abreißen lassen. Im Rahmen des Masterplanprozesses für die Selber Innenstadt und auf Grundlage eines Entwurfes, der im Europan-Wettbewerb erarbeitet worden war, begannen 2019 die Tiefbauarbeiten für die Verbindung zwischen der Ludwig- und der Schillerstraße. Das Ganze ist eine Maßnahme, die im Rahmen der Städtebauförderung zu 80 Prozent bezuschusst wird. Vorrangiges Ziel ist und war die Verbindung zwischen der Innenstadt und dem Fackmarktzentrum in der „Kraft“. Im Jahr 2020 geschah vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie dann relativ wenig. Allerdings sei bei den Info-Galerien, die die Stadt zu ihren anstehenden Bauprojekten veranstaltet hatte, mehrfach der Wunsch geäußert worden, man möge die Passage doch mit mehr Grün ausstatten, berichtet Pötzsch. „Die Wünsche der Bürger haben wir ernst genommen.“

Deswegen hat der Stadtrat im April entschieden, neu zu planen. „Alle Entscheidungen zur Ludwigpassage sind einstimmig gefallen“, sagt der Oberbürgermeister.

Neuer Antrag

Nachdem das Projekt in die Städtebauförderung fällt, musste sie – wegen der Umplanung – neu bei der Regierung von Oberfranken angemeldet werden. Denn gegenüber dem ersten Entwurf sind nun drei zusätzliche Hochbeete als Grünflächen sowie andere Spielgeräte in den „Häuschen“ der Passage vorgesehen. Wie Bauamtsleiter Helmut Resch sagt, habe man gleich nach der Stadtratsentscheidung im April den Antrag bei der Regierung gestellt. Das dauere aber erfahrungsgemäß rund drei Monate. Ende Juni habe die Stadt dann den zustimmenden Bescheid bekommen – mit der gleichen Förderquote von 80 Prozent. Und erst zu diesem Zeitpunkt konnten die Arbeiten dann auch ausgeschrieben werden.

Nach den dann vorgeschriebenen Fristen und einer weiteren Entscheidung im Stadtrat sei die Auftragsvergabe dann Ende Juli über die Bühne gegangen. Auch die Spielgeräte seien dann sofort bestellt worden. „Aber was früher sechs bis maximal acht Wochen gedauert hat, dauert jetzt ein Vierteljahr oder länger“, beschreibt Resch die Situation auf dem Bau. Und deswegen habe sich jetzt relativ lange nichts getan: Die Spielgeräte und auch die Randeinfassungen für die Hochbeete waren nicht da. „Das sind Lieferzeiten, wie wir sie bisher nicht kannten.“ Zum Teil seien sogar einfache Rohre nicht zu bekommen.

Geliefert und eingelagert

Inzwischen gehe es aber in der Ludwigpassage voran, auch die fünf Spielgeräte seien mittlerweile geliefert und sicher eingelagert. Eingebaut in die Häuschen werden ein Wasserstrudel, ein Brettspiel Schach/Mühle, ein Memory, ein „Vier gewinnt“ und ein Kugellabyrinth. Das Verglasung für die Häuschen ist für die Woche vor Weihnachten angekündigt – „auch das haben wir schon ewig bestellt.“ Damit stehen die Spiele geschützt unter den Überdachungen.

Die Spiele seien für Jung und Alt geeignet und auch in schwerer Qualität, sagen Pötzsch und Resch „Wir wollten nicht das Übliche, sondern eben etwas Besonderes.“ Die Hochbeete sollen im Frühjahr bepflanzt werden. Für deren Einbau mussten jetzt einige Platten wieder aus dem Bodenbelag herausgenommen werden. Immerhin müssen die Beete für die Dauerbepflanzung auch tief genug sein.

Die Gesamtkosten für die Passage betragen rund 487 000 Euro. Durch die Neuplanung haben sich die Kosten um rund 30 000 Euro erhöht. Wie Resch sagt, liegt dies in erster Linie an den Hochbeeten.

Ins Fachmarktzentrum

Noch mehr Grün oder auch größere Bäume seien in der Passage aus praktischen und rechtlichen Gründen nicht möglich. Denn es gehe bei der Gestaltung ja nicht nur um optische, sondern auch um öffentliche Ansprüche und Regelungen, sagt Pötzsch. So müssten ja auch der Winterdienst sichergestellt und genügend Platz für Rettungsdienste sein. „Größere Bäume oder ausgedehnte Rasenflächen lassen das nur sehr bedingt zu.“

Sicher ist, dass die Ludwigpassage auch mit einem Fußgängerüberweg über die Schillerstraße an das Fachmarktzentrum angeschlossen werden wird. Mittelfristig soll der Fußgänger direkt über die Fahrbahn zu Norma, Rossmann und den anderen Geschäften kommen. Die Fahrbahnquerung soll auch eine Verkehrsinsel bekommen. „Die Grundstücksverhandlungen dazu laufen“, bestätigen Oberbürgermeister und Bauamtsleiter.

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