Variante 2: an der Westseite neben der Restaurant-Terrasse. Dabei sei mit Spritzwasser auf der Terrasse zu rechnen. Zudem müsste die im Zuge der Parksanierung gebaute Wegeverbindung überbaut und verlegt werden. Nachteil: keine Sicht mehr von der Terrasse in den Park.
Variante 3: in der Südfassade der Schwimmhalle. Dabei müssten die neuen Außenanlagen inklusive des Holzdecks zurückgebaut werden. Dies würde Zusatzkosten in Höhe von rund 18 000 Euro verursachen. Weil die Außenanlagen im Park über die Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen gefördert worden sind, müsste die Stadt bei dieser Variante damit rechnen, dass sie Fördermittel zurückzahlen muss. Aus diesem Grund sprach sich die Verwaltung gegen diese Variante aus.
Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch sprach sich zu Beginn der Diskussion für die Variante 1 aus. Die Variante 2 wäre für den Wirt der Hallenbad-Gaststätte kontraproduktiv, weil sie seinen Gästen die Sicht nehmen würde, bei der Variante 3 „landen wir im Holzdeck und greifen in eine gefördertes Projekt ein“. Bei Variante 1 würden zudem alle Sitzplätze auf der Wärmebank erhalten.
Keine Förderung
Michael Sporer (Aktive Bürger), der die Variante 1 als charmante Lösung bezeichnete, erkundigte nach der Kostenaufteilung. Christine Koch gab an, dass rund 170 000 Euro auf die Öffnung, rund 200 000 Euro auf den weiteren Umbau entfallen. Sporers Frage nach einer möglichen Förderung verneinte Koch.
Kai Hammerschmidt (SPD) wies auf die unveränderte Haltung der SPD hin, die zwar seit Jahren für eine Öffnung des Hallenbades kämpfe, deren Vorschläge aber nicht ernstgenommen worden seien. Hammerschmidt berief sich auf die Aussage eines Experten, der die vorlegenden Vorschläge als wenig klug, unpraktisch und teuer bezeichnet habe. Deswegen werde die SPD keiner der drei Varianten zustimmen. OB Pötzsch erinnerte daran, dass die SPD immer eine Einzäunung des Außenbereiches gefordert habe, was es den Besuchern dann aber unmöglich gemacht hätte, den Park zu nutzen. Hammerschmidt entgegnete, dass ein Zaun auf dem Holzdeck durchaus möglich sei – was wiederum Pötzsch mit dem Satz konterte, dass man den mit Zuschüssen geförderten Bereich nicht einzäunen dürfe.
Technisch machbar
Matthias Müller (CSU), der sich für die Variante 2 aussprach, fragte, ob man denn mit der Wasserwacht, dem Wassersportverein oder dem Personal gesprochen habe? Das verneinte Pötsch. Auch den Hallenbadwirt habe man nicht gesprochen. Wichtig sei die technische Machbarkeit und ein reibungsloser Betriebsablauf. Während sich der zweite Bürgermeister Carsten Hentschel (CSU) eher für die Variante 2 erwärmen konnte, sprach sich Roland Schneider (Freie Wähler Selb) auch für die Variante 1 aus. Eine Schleuse vor der Terrasse wie bei Variante 2 sei für die Gäste dort nicht wirklich erstrebenswert. „Da laufen dann die ganze Zeit die Leute vorbei.“
Nachdem sich auch der Fraktionsvorsitzende der Aktiven Bürger, Klaus von Stetten, für Variante 1 votiert hatte, ließ Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch abstimmen. Die Mehrheit war für Variante 1.