Expertise bringt Merz als Aufsichtsratschef des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock in Deutschland reichlich mit. Es genügt aber schon ein Blick in die Statistik, die besagt, dass der Dax in den letzten zehn Jahren 8,5 Prozent Rendite im jährlichen Durchschnitt abgeworfen hat. Die meisten Sparer hat dies erstaunlich unberührt gelassen, sie ließen ihre Notgroschen lieber auf Nullzins-Konten liegen. Noch immer scheuen viele das Risiko der Aktie, das unbestritten vorhanden ist. Wer die Aktie aber nicht als kurzfristige Spekulation, sondern langfristiges Investment begreift, hat bisher immer gewonnen. Damit davon endlich mehr Sparer und Rentner profitieren, denkt Merz schon mal laut über einen Steuer-Köder für Aktien nach. Denn Steuern sparen ist bei den Deutschen besonders beliebt. Der Merz-Plan könnte mithelfen, dass nicht mehr 70 Prozent der Dax-Renditen ins Ausland fließen. Schon Philip Rosenthal, dem unvergessenen oberfränkischen Porzellanfabrikanten, der es in der SPD bis zum Staatssekretär brachte, war die Vermögensbildung am Produktivkapital ein großes Anliegen. Es ist höchste Zeit, dass die Deutschen am Erfolg ihrer Wirtschaft besser teilhaben. Aktien für alle - das ist ein guter Plan, wenn nicht die Verwalter der Depots mit hohen Kosten einen Großteil des Ertrags absaugen.