Ein Außenminister auf Bewährung. Einer, den nicht die weltweite Autorität des Amtes stützt, sondern der zitternde Daumen seiner Partei: Guido Westerwelle wird weiter demontiert. "Halt!", werden manche da rufen. Hieße es nicht treffender: Guido Westerwelle demoliert sich selbst? Es ist das Schicksal des 49-Jährigen, dass beide Perspektiven richtig sind. Westerwelle, dem Außenminister, fehlt von Beginn seiner Amtszeit das politische Fortune. Das Auswärtige Amt hatte zuvor immer genügend Ausstrahlung gehabt, um seine Vorsteher in bestes Licht zu setzen. Sogar frühere linke Straßenkämpfer vom Schlage eines Joschka Fischer wussten davon zu profitieren. Es gab Liberale wie Hans-Dietrich Genscher, die das Ministerium nachhaltig prägten, es gab welche wie Klaus Kinkel, die vom Amt geprägt wurden.