Als bräsig zurückhaltend, doch beruhigend stabil erschien das Alpenland bisher den meisten Menschen hierzulande, die sich eher wenig für die Eidgenossen interessieren und seit den verewigten Dioskuren Frisch und Dürrenmatt nicht viele lebende Schriftsteller der Schweiz beim Namen kennen. Doch das scheinbar unpolitische Gemüt der Ehrengäste trügt, wie sich kürzlich erwies: Da votierten die Schweizer dafür, ihre bergigen Kantone gegen eine angebliche Masseneinwanderung abzuschotten. So kam der Einladung nach Leipzig, wo die - nach Frankfurt - zweitwichtigste deutschsprachige Bücherschau heute offiziell eröffnet wird, unvermutet doch eine brisante Komponente zu.