Für die Mitarbeiter von Rosenthal ist es nun doch zur bitteren Gewissheit geworden: Mindestens 300 von ihnen werden ihren Arbeitsplatz verlieren. Es sei zwar ein „Ende mit Schrecken“, aber allemal besser als ein „Schrecken ohne Ende“, bilanzierten nüchtern die Arbeitnehmer-Vertreter. War es wirklich schon die ganze Wahrheit, die der Belegschaft am Donnerstag in Speichersdorf präsentiert wurde? Manches deutet darauf hin, dass der Aderlass noch kein Ende hat. Der potentielle Investor wird versuchen, das, was noch übrig geblieben ist vom einstigen Stolz der Region, so billig wie möglich aufzukaufen. Und da stört ein großer Personalstand nur. Man mag dies beklagen, aber in einer globalisierten Wirtschaftswelt spielen lokale Befindlichkeiten leider keine Rolle mehr. Dass es überhaupt so weit kommen konnte, darf man getrost ein Lehrstück zum Thema Missmanagement nennen. Unumwunden spricht der Insolvenzverwalter von gravierenden „Altlasten“, die es schnell zu beseitigen gelte, und von tiefen Einschnitten als einzigem Ausweg aus der Misere. So schlecht steht es also mittlerweile um den einstigen Leuchtturm der Porzellanindustrie.