Angela Merkel kann sich die Hände reiben. Sie hat einen Lauf - ohne sich bewegen zu müssen. Und kassiert die Dividende für die Agenda 2010, die ihr sozialdemokratischer Vorgänger Gerhard Schröder durchgesetzt und die diesen das Amt gekostet hatte. Was könnte einer Kanzlerin Besseres widerfahren als zu Beginn der heißen Phase des Bundestagswahlkampfs vom Statistischen Bundesamt einen satten Überschuss in den Staatsfinanzen bescheinigt zu erhalten? 8,5 Milliarden Euro hat der Staat im ersten Halbjahr mehr eingenommen als ausgegeben, Ausfluss sowohl einer gut laufenden Konjunktur als auch guter Zahlen vom Arbeitsmarkt als auch guter Stimmung in der Bevölkerung, die darob einkaufen geht. Wechselstimmung sieht anders aus, ganz anders.