Es erinnert an die Überlieferung des Matthäusevangeliums, wonach auf Anordnung von König Herodes alle männlichen Kleinkinder in Bethlehem getötet wurden, um den neugeborenen König der Juden, Jesus von Nazareth, zu beseitigen. Und auch wenn die meisten Bibelforscher die Geschichte für fiktiv halten, das Schicksal von Tausenden elternlosen Kindern auf der Flucht ist es in unseren Tagen nicht. Es braucht nicht die weihnachtliche Besinnung, um daran zu erinnern. Womit wir bei der europäischen Flüchtlingspolitik landen. Und bei der Frage, ob zum Beispiel vielen der bis zu 4000 Flüchtlingskinder auf den griechischen Inseln, die dort unter schlimmsten Umständen in Lagern leben, nicht abseits der großen politischen Linien und noch größeren Herzlosigkeiten vieler Nationalstaaten geholfen werden muss. Weihnachten hin, Weihnachten her. Der Satz von Niedersachsens Innenminister
Boris Pistorius mag wenig originell klingen, aber er trifft den Kern, vor allem in der europäischen Flüchtlingspolitik: Wenn alle immer warten, dass alle mitmachen, macht am Ende keiner was.