"Auf Wiedersehen!" Ein Versprechen? Oder eine ziemlich unverholene Drohung an den Parteichef? So rätselhaft, wie der plötzliche Rücktritt des FDP-Generalsekretärs Christian Lindner auf den ersten Blick erscheint, muss man mutmaßen, dass der 32-jährige Polit-Manager an der Rückkehr nach dem Rücktritt bastelt; als letzter Dienst an einer Partei in Lebensgefahr taugt Lindners Rückzug gerade jetzt ebenso wenig wie zur Entlastung des unter Druck geratenen Vorsitzenden. Lindner, nach einer Blitzkarriere vor genau zwei Jahren noch von Guido Westerwelle in die engste Parteiführung geholt, galt ja nie als letztes Aufgebot der Liberalen, sondern als politisches Talent und Hoffnungsträger mit glänzenden Perspektiven. Immerhin: das Bundestagsmandat wird Lindner behalten und seine Partei ist so klein geworden, die Personaldecke so dünn, dass auch ein Ex-General wie Phönix aus der Asche der Wahlniederlagen wieder aufsteigen kann - bis an die Parteispitze.