Dass die Verlierer einer Präsidentenwahl in den USA sich erst einmal erholen und im Zweifel auch neu erfinden müssen, ist an sich nichts Besonderes. Dass aber, wenn ein Präsident dermaßen blamabel durch das Weiße Haus tobt wie der derzeitige, die Opposition daraus auch nicht den Funken eines Vorteils schlagen kann, spricht nicht gerade für Organisation, Programm und Personal der Demokratischen Partei. Mit der, wenn auch knappen, Wahlniederlage von Hillary Clinton ging ein Kollaps einher, an dem die wohl älteste Partei der Welt auch nach einem Dreivierteljahr noch leidet. Keine einzige der Nachwahlen Mitte des Jahres konnte ein Demokrat für sich entscheiden. Als politischen Gegner braucht Donald Trump keinen von ihnen ernst zu nehmen, auch wenn die Reihe der denkbaren Präsidentschaftskandidaten aus Politik, Geschäftsleben und Showbusiness für die Wahl 2020 immer länger wird.