Es war einmal ein armer Osten und ein reicher Westen. Und wenn sie nicht gestorben wären, dann lebten sie noch heute. Dann könnte auch der westliche Dukatenesel, dem man den Namen Solidarpakt II - nicht zu verwechseln mit dem Solidaritätszuschlag, dessen 13 Milliarden Euro pro Jahr in den allgemeinen Bundesetat fließen und Ost wie West zugutekommen - gegeben hat, wie bisher Goldstücke für Altstadtsanierungen und neue Autobahnen im Osten ausspucken. Dann könnte das gesamtdeutsche Märchen, in dem sich der Bund 2005 verpflichtet, den neuen Ländern bis 2019 in einem zweiten Schritt für den Aufbau Ost insgesamt 156,5 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen, weitererzählt werden. Alles in allem werden es dann seit 1995 rund 250 Milliarden Euro sein, die den wirtschaftlichen und infrastrukturellen Nachholbedarf in den ostdeutschen Ländern beseitigen sollen.