Leichen im Keller zu verstecken, zählte einmal zu den bevorzugten Tätigkeiten von Reinhard Grindel - als talentierter Mime in der Theater-AG seines Hamburger Gymnasiums. In "Arsen und Spitzenhäubchen" gab er den schrägen Teddy Brewster, der die Mordtaten seiner Tanten vertuscht. Aber das ist 40 Jahre her und taugt nur sehr bedingt als Qualifikations-Merkmal bei der Wahl zum neuen Präsidenten des Deutschen Fußball-Bunds (DFB). Ein bisschen Schauspiel-Erfahrung kann aber nicht schaden, wenn der bisherige DFB-Schatzmeister die Hauptrolle im größten Sportfachverband der Welt übernimmt. Immerhin vertritt er die Interessen von 6,9 Millionen Menschen, die eines gemeinsam haben: die Freude an einem Kulturgut, das noch immer zu den liebsten Freizeit-Beschäftigungen zählt.