Es ist lange her, dass der Sozialstaat als "kollektiver Freizeitpark" (Helmut Kohl) oder "soziale Hängematte" verunglimpft werden konnte. Das hat natürlich mit den scharfen Korrekturen zu tun, die zunächst Gerhard Schröder (Agenda 2010) und dann die große Koalition (Rente mit 67) vornahmen. Obwohl diese Reformen als "Armut per Gesetz" kritisiert werden, ist der Sozialstaat tatsächlich nicht schwächer, sondern stärker geworden. Die Rekordsumme von 754 Milliarden Euro, die für Rente, Pflege, Arbeitslosigkeit, Familien, Behinderte und Jugendhilfe jährlich ausgegeben werden, belegt das.