Dass dieser Vorschlag Zoff auslöst, war zu erwarten: Die gesetzlichen Krankenkassen
wollen, dass niedergelassene Ärzte auch in den Abendstunden und an Samstagen ihre Praxen öffnen. In den Ohren von Hausärzten, die ohnehin schon eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 52 Stunden und mehr haben, muss sich die Forderung des Spitzenverbandes der Kassen (GKV) anhören wie eine neue Form von völlig aus dem Ruder gelaufener Realsatire. Besonders Allgemeinärzte in ländlichen Gegenden, die unter fehlendem medizinischen Nachwuchs leiden, werden sich kopfschüttelnd abwenden. Viele
niedergelassene Mediziner üben sich angesichts der immer neuen "Reformvorschläge" im Gesundheitswesen ohnehin schon lange in Bitterkeit und Zynismus.