Denn wie man es auch dreht und wendet: Das Land ist von einer korrupten, verfilzten und eigensüchtigen Elite in Politik und Wirtschaft derart heruntergewirtschaftet worden, dass offensichtlich nur eine radikale Wende Hoffnung auf spürbare Linderung, wenn schon nicht auf dauerhafte Heilung macht. Der Rest Europas sollte sich nicht täuschen: Ein Großteil der Griechen weiß sehr wohl, dass die Riesenprobleme im eigenen Land seit Jahrzehnten hausgemacht sind. Er lehnt den von der aus EU, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank - der Gläubiger-Troika - erzwungenen Sparkurs der konservativen und sozialdemokratischen Vorgängerregierungen deshalb nicht nur nicht aus Unverstand, Uneinsichtigkeit oder verletztem Stolz ab. Aber die Griechen haben die ersten kleinen Reformerfolge schlichtweg nicht am eigenen Leib, im eigenen Geldbeutel erfahren.