Die EU-Pläne zur Privatisierung der Wasserversorgung haben eine Welle der Empörung ausgelöst. In der Protestbewegung "Wasser ist ein Menschenrecht" wehren sich inzwischen schon weit über eine Million Bürger gegen die Absicht, Wasser künftig wie eine Handelsware auf dem europäischen Markt frei anzubieten. Sie befürchten, dass ausschließlich am Profit orientierte Konzerne die Wasserversorgung an sich reißen, um später die Haushalte mit gepfefferten Preisen abzukassieren. Mag sein, dass dieses Szenario übertrieben klingt, aber das Misstrauen gegen den EU-Plan ist nicht unbegründet. Denn es gibt genügend Beispiele, bei denen sich die Brüsseler Bürokratie mit ihrer Regulierungswut wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert hat. Verwunderlich ist allerdings, dass die Wasser-Idee ausgerechnet zu einer Zeit kommt, in der sich die Privatisierung kommunaler Betriebe immer häufiger als Irrweg erweist.