Meinungen Vergiftete Argumentation

Christopher Ziedler
Vergiftete Argumentation Quelle: Unbekannt

Das lodernde Feuer ist gelöscht, der Brandherd schwelt weiter. Das tiefe Zerwürfnis nach der coronabedingten Verschiebung des Bundesparteitags hat gezeigt, wie leicht entflammbar die CDU bleibt.

 
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Zur ungeklärten Personalfrage, wer die Christdemokraten in die Nach-Merkel-Ära führen wird, kommen nur oberflächlich befriedete Grundsatzkonflikte, beispielhaft steht dafür die Flüchtlingspolitik. Nun haben wenige Bemerkungen der konservativen Galionsfigur Friedrich Merz gereicht, um die unterschiedlichen Lager wieder gegeneinander in Stellung zu bringen.

Merz, der seine Partei doch in frühere Höhen zurückführen will, hat ihr einen Bärendienst erwiesen. Das Gerede vom Establishment, das seine Wahl verhindern wolle, hat auf Dauer Zwietracht und den unerhörten demokratischen Zweifel in der Union gesät, ob eine mögliche Nicht-Wahl von Merz überhaupt mit rechten Dingen zugegangen sein kann.

Nicht wenige Christdemokraten glauben, dass sich der Politikrückkehrer mit seinem Frontalangriff in der CDU diskreditiert hat. Unterstützer loben, dass er mit offenem Visier gegen die Machterhaltsgelüste der Parteioberen kämpfe. Vermeintlicher Volkswille gegen vermeintliche Elite - dieses vergiftete Argumentationsmuster breitet sich zum Schaden aller in der CDU aus.

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