Die PDS, heute die Partei Die Linke, erhielt 1990 bei der Landtagswahl in Thüringen 9,7 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern waren es 15,7 Prozent. Das realsozialistische Experiment frisch vor Augen, hatte nur ein geringer Teil der Wähler zu dieser Zeit mit der Partei etwas am Hut. Das änderte sich, als die Vereinigungseuphorie verflogen war und im Osten Betriebe reihenweise dicht machten. Die Menschen bekamen Sorgen, die PDS Stimmen: Heute sitzt sie mit 26,2 Prozent als zweitstärkste Kraft im Thüringer Landtag und hat ihr Wahlergebnis von 1990 fast verdreifacht. Ein anderes Bild in Mecklenburg-Vorpommern, wo sie beim letzten Mal 16,8 Prozent und damit nur wenig mehr als zu Wendezeiten erreichte. Nun gibt es zwischen den beiden neuen Bundesländern einige Unterschiede. Ein besonders signifikanter aber ist: In Meck-Pomm hat die PDS fünf Jahre lang regiert, in Thüringen nicht.