Es hat mehr als vier Jahre gedauert, ehe im Münchner NSU-Prozess die Beweisaufnahme geschlossen wurde. Das ist lang, aber nicht lange genug für einen Spitzenplatz in der Hitliste der längsten Prozesse. Erst in diesem Frühjahr wurde der Streit um das Erbe des früheren Arag-Chefs Walter Faßbender in Düsseldorf entschieden, nach 34 Jahren. Gleichwohl: Der NSU-Prozess ist ein Mammutverfahren, dessen Ende zwar näher gekommen, aber noch nicht absehbar ist. Vier Jahre lang haben sich die Verteidiger der Angeklagten in Prozesshanseleien verstrickt, haben juristische Nebelkerzen gezündet und alles getan, um einem raschen Ende entgegenzutreten. Und es sieht nicht danach aus, als ob sich an dieser Taktik etwas ändern wird.