„Es handelt sich um eine männliche Leiche. Die Identität des Toten steht noch nicht fest. Die Kripo ermittelt in alle Richtungen“, sagt der Zwickauer Polizeisprecher Christian Schünemann auf Anfrage. Als „ein bisschen mysteriös“ kommt dem Tannaer Feuerwehrleiter Andreas Woydt die Situation vor, als er mit 16 Kameraden kurz nach 18 Uhr an der Staatsstraße 287 eintrifft.

Alarmiert wurde die Wehr aus dem thüringischen Nachbarort von der Leitstelle Saalfeld. Auch die Thüringer Polizei ist die Erste vor Ort. Später überlässt sie den sächsischen Kollegen das Ermittlungsfeld, denn das Unglück ereignete sich auf vogtländischem Boden. Zunächst sei man davon ausgegangen, dass das Auto auf Thüringer Terrain ausbrannte, nahe am Örtchen Spielmes, so der Wehrleiter. Der Skoda, der nach Ansicht von Andreas Woydt keine Unfallschäden aufwies, sei voll in Flammen gestanden, gelöscht hat man mit Schaum.

Kurze Zeit später habe es geheißen, dass sich der Fahrer noch im Auto befinden muss. „Die Bergung der Leiche war für uns eine große Herausforderung. Wir haben die Tür weggespreizt, die B-Säule entfernt und den Fahrersitz samt Leiche herausgehoben“, so der Feuerwehrchef. Zu Hilfe kamen ihm die Kameraden aus Reuth und Mißlareuth. Die ganz jungen Kollegen habe er gleich wieder nach Hause geschickt, denn der Anblick der verkohlten Leiche sei kein schöner gewesen.

„Ich will da sicher sein, dass da seelisch nichts zurückbleibt“, so der Wehrleiter, der am Dienstag für sich und die Kameraden die Notfallseelsorge nutzte. Vermutlich handelt es sich bei dem Toten um einen Mann aus dem südlichen Saale-Orla-Kreis. Dieses Kennzeichen hatte auch der Skoda.

Es sei belastend, zwar schnell vor Ort gewesen zu sein, aber nicht habe helfen können, beschreibt Steffen Oheim von der Mißlareuther Feuerwehr seine Gefühle und die seiner Kameraden. Mindestens sechs Menschen sind seit der Wende auf der S 287 zwischen Reuth und Mißlareuth ums Leben gekommen. Darunter ein Polizist, der in einer Kurve in den Graben rutschte und von seinem Motorrad erschlagen wurde. In einem Fall wurde über Selbstmord spekuliert.

Alle Fälle seien seelisch belastend gewesen für die Kameraden. Manche fordern auf der fünf Kilometer langen unfallträchtigen Strecke eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Sie führt durch den Wald, wo es häufig zu kleineren Wild-Unfällen, so mit Wildschweinrotten, kommt. Luchs und Wolf wurden dort auch schon gesichtet.