Die lockeren Hosenbeine gehen wieder über den Knöchel, man trägt lässige Sandalen und eine bauchige Tasche spazieren, die sogenannte Tote Bag, in die neben dem Laptop auch noch das Suppengrün vom Biomarkt hineinpasst. Nur merkwürdig, dass Armani die Krawatte wieder auspackt, und zwar mit Palmendessins. Ausgerechnet den Binder, das verfemte Statussymbol des Mannes vom alten Schlage. Geht da wieder was? Oder hat sich der alte weise Herr aus Mailand nur einen genderkritischen Scherz zum Thema Mann und Mode erlaubt?
Reminiszenzen an das Jahr 2000
Und dann wäre da noch so ein seltsamer Trend, der wahrscheinlich noch in den Kleiderschränken der 35- bis 45-Jährigen schlummert: Y2K ist die kryptische Abkürzung für das Jahr 2000. Die modischen Reminiszenzen an die nuller Jahre sind das Comeback des Jahres. Y2K – das waren unter anderem recht offenherzige Butterfly-Tops und Super-Low-Waist-Hosen, also Hosen, bei denen der Bund möglichst tief hängt, mit legeren Gürteln, die mehr Zierrat als Fixierung sind.
Man kann das als Abrechnung mit dem wohl populärsten Damenhosen-Modell der letzten Jahre begreifen: die Mom Jeans. Fashiontechnisch wirkt die karottig geschnittene, weit über den Knöcheln abschließende Hose mit dem hohen Bund bei den meisten Trägerinnen wie eine Absage an jegliche Sexyness. Lieber Clown statt Femme fatale. Man wollte es gemütlich haben.
Diese Zeiten sind augenscheinlich vorbei. Wie gesagt, der Sommer könnte noch anstrengend werden.