Motocross WM wird vom Winde verweht

Simon Längenfelder muss eine Woche länger auf seinen Start in die MX2-WM warten.Foto: Team Foto:  

Eigentlich sollte Simon Längenfelder am Wochenende um WM-Punkte fahren. Doch in England wird der erste Motocross-Grand-Prix des Jahres abgeblasen – erst vom Wind, dann von den Veranstaltern.

 
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Regnitzlosau/Rom - Alles war vorbereitet für den Startschuss: die Motorräder, die Ausrüstung und auch das komplette Fahrerfeld der Motocross-Elite der Welt war vergangene Woche nach England gereist. In Matterley Basin sollte auch für Simon Längenfelder die dritte Saison in der MX2-Weltmeisterschaft beginnen. Der Regnitzlosauer peilt in der Gesamtwertung einen Platz in den Top 5 an. Nur wurde am Wochenende nichts daraus: Schon am Freitag hatte der Orkan „Eugine“ im Fahrerlager gewütet. Etliche Teams hatten Schäden beklagt. Längenfelders Team, das Red Bull Gas Gas Factory Racing Team, kam glimpflich davon. „Zum Glück ist bei uns nichts kaputt gegangen“, berichtet der 17-Jährige über die Sturmschäden in der Grafschaft Hampshire.

Als dann auch noch ein Baum auf die Strecke gefallen war, sagten die Organisatoren das Rennwochenende komplett ab – und verschoben es auf dieses Wochenende. Was durchaus eine sinnvolle Entscheidung ist, wirft aber dennoch Fragen auf. Schon länger wird darüber diskutiert, weshalb ausgerechnet in England im Februar der Saisonauftakt gefahren wird. Während auf den britischen Inseln im Februar eben witterungsbedingt nicht immer mit optimalen Bedingungen für die Fahrer zu rechnen ist, wären die Voraussetzungen in Italien oder Portugal besser. „Das versteht niemand so recht“, sagt auch Längenfelder. „Aber es wird eben schon seit Jahren so gemacht. Bislang ist noch nichts passiert.“

Bis zum Sturm-Februar 2022. Die Verschiebung hat für die Teams einige Folgen: So macht eine Abreise des kompletten Teams aus England keinen Sinn, weil eben schon an diesem Wochenende der Saisonstart nachgeholt wird. Andererseits können die Fahrer auch nicht in England bleiben – wo ihnen die Trainingsmöglichkeiten fehlen.

Das italienische Team des Oberfranken hat das Problem bereits gelöst: So ist Längenfelder schon wieder zurückgeflogen. Zurück nach Rom, wo sich das Team-Hauptquartier befindet. „Mein Flug war zum Glück ganz entspannt“, ist Längenfelder zumindest von weiteren Sturmfolgen verschont geblieben.

Sein Rennequipment musste er allerdings in England lassen. „Der Truckfahrer mit dem Teamtruck bleibt in England“, berichtet er. Der Weg zurück nach Italien würde schlicht zu lange dauern – und die Rennbikes nicht mehr rechtzeitig zurück in England sein.

So muss Längenfelder nun in Italien – bei besserem Wetter – auf den heißen Start in die Saison trainieren. „Unsere Trainingssachen sind alle noch in Rom. Zum Glück“, sagt er. Und so hofft er darauf, beim verschobenen Start in die MX2-WM den richtigen Schwung mitzunehmen. Ganz ohne Orkan oder Sturmböen.

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