Motorradsternfahrt Kaspar, Hexe und der Straßenverkehr

Mit Feuereifer sind die Kleinen dabei, wenn bei der Sternfahrt in Kulmbach die Polizei die Puppen tanzen lässt. Foto: Privat

Bei der Sternfahrt in Kulmbach am 22. und 23. April geht es auch um die Verkehrserziehung der Kleinsten. Polizisten lassen Puppen tanzen.

 
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Wenn Polizisten während der Motorradsternfahrt die Puppen tanzen lassen, dann sitzen die Kinder gebannt vor der Bühne und fiebern mit den Figuren mit. Auf diese Weise begegnet die Polizei den Kindern auf Augenhöhe und bringt ihnen wertvolle Inhalte über das richtige Verhalten im Straßenverkehr sowie potenzielle Gefahrenquellen bei. Das Puppentheater gehört seit vielen Jahren zum festen Bestandteil der Sternfahrt, ist aber bei weitem nicht die einzige Lernstation im Kinderbereich, teilen die Veranstalter mit.

Zum sechsten Mal werden die Verkehrserzieher von der Polizei auf der Kulmbacher Sternfahrt ihr Puppentheater aufbauen. Auf dem Programm steht das Stück „Der verzauberte Kasper“. „Der Kasper wird von einer Hexe verzaubert und macht im Straßenverkehr alles falsch“, erklärt Thomas Nörl, Polizeihauptmeister und Akteur bei der Puppenbühne in Weiden, das Stück. „Mithilfe des Polizeihundes Wuschel, der Polizistin Bernadette, die von der Kollegin vor der Bühne in Uniform gespielt wird, und der Kinder wird der Kasper vom Zauber befreit, wenn er im Straßenverkehr drei Mal alles richtigmacht. Natürlich schafft der Kasper diese schwierige Aufgabe dank der Hilfe der Kinder!“

Das Puppentheater entstand aus der Überlegung, mit welchen Mitteln man die Aufmerksamkeit der Kinder für die Gefahren im Straßenverkehr gewinnen könnte. Denn Kinder sind häufig an Unfällen beteiligt. „Laut Verkehrsstatistik waren 2022 in Bayern 2286 Kinder unter 14 Jahren an Verkehrsunfällen beteiligt“, sagt Nörl. „Die meisten Unfälle passieren als Fußgänger oder Radfahrer. Deswegen ist es uns wichtig, den kleinen und gleichzeitig schwächsten Verkehrsteilnehmern das richtige Verhalten im Straßenverkehr nahezubringen.“

Puppenbühnen haben ihren Reiz nicht verloren. „Für die Kinder ist das Puppentheater nach wie vor superspannend. Sie fiebern mit und verfolgen das Geschehen auf der Bühne mit Argusaugen. Ihnen entgeht nichts“, führt Nörl aus. „Viele können sich noch Jahre später an das Stück erinnern.“

Neben der Sensibilisierung für das richtige Verhalten im Straßenverkehr ist es den Polizisten auch ein Anliegen, den Kleinen die Angst vor den Ordnungshütern zu nehmen. „In unseren Stücken spielen immer Polizisten als Figuren mit. Sie stehen in Uniform vor der Bühne und sind ein Bindeglied zwischen den Puppen und den Kindern. So gelingt es uns sehr gut, mit den Kindern in direkte Interaktion zu treten und ihnen die Scheu zu nehmen, mit einem uniformierten Polizisten zu sprechen“, berichtet Nörl.

Während der Motorradsternfahrt werden die Verkehrspolizisten insgesamt sechs Aufführungen anbieten: Am Samstag, 22. April, um 13.30, 15 und 16.30 Uhr sowie am Sonntag, 23. April, um 13.30, 15 und 16 Uhr

Mit dem Puppentheater bilden weitere Attraktionen für Kinder einen in sich abgeschlossenen Bereich. Hier erwarten die kleinen Besucher beispielsweise die Blitzer-Rampe, ein Kinder-Verkehrsquiz der oberfränkischen Polizei, ein Tretauto-Parcours und verschiedene Spielstationen des THW. Komplettiert wird der Kinderbereich durch Klassiker, wie Hüpfburg, Kinder-Tattoo, einer Kindereisenbahn, Bobbycars oder auch einer Fußball-Torwand, das Ganze natürlich bei freiem Eintritt.

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