Münchberg - Sturmtief "Eberhard" hat den Rabbi am Sonntag nicht verschont. Der Zug, mit dem er aus Nürnberg von der Zentralveranstaltung zur Woche der Brüderlichkeit eintreffen soll, hat Verspätung. Für die zahlreichen Seminarteilnehmer bedeutet das geduldiges Warten, bis der Vorsitzende, Pfarrer Hans-Jürgen Müller, den Gast vom Hofer Bahnhof ins Evangelische Gemeindehaus nach Münchberg bringt. Gelangweilt hat sich das Publikum während des Wartens nicht: Pfarrerin Amelie Freund erzählt spontan von persönlichen christlich-jüdischen Begegnungen, erklärt den Tenach, die hebräische Bibel, und stimmt Lieder aus Israel an. Schließlich trifft der Rabbi mit einstündiger Verspätung ein, tauscht die Wollmütze gegen die schwarze Kippa - und los geht’s mit einem jüdischen Witz.