Streitau - Ein wichtiges Thema bei der Bürgerversammlung im evangelischen Gemeindehaus in Streitau war die Neugestaltung des Friedhofs. Der demografische Wandel macht sich auch bei den Todesfällen bemerkbar, das Gelände ist zu groß für den Ort. "Das könnte eine Chance für weitere alternative Bestattungsformen sein", sagte Pfarrer Armin Baltruschat. Der Geistliche will zusammen mit den Streitauer Bürgern und der Stadt Gefrees über die Anpflanzung eines kleinen Friedwaldes nachdenken. Das Interesse im eigenen Ort schätzte der Pfarrer zwar eher gering ein, doch für die Friedhofs-Ansicht könnte es ein Gewinn sein. Jäger Klaus Dreßel zeigte sich indes spontan begeistert von der Vorstellung einer Baumbestattung. "Ich bin ein naturverbundener Mensch", könnte sich der Streitauer eine solche letzte Ruhestätte durchaus für sich vorstellen. Bereits seit letztem Jahr werden neue Gräber nur noch im Kernbereich des Streitauer Friedhofs ausgegeben. Bestehende Grabverträge bleiben von dieser Neugestaltung unberührt. Der Streitauer Friedhof soll sich mit seinem Ort ganz behutsam entwickeln, wie der Pfarrer immer wieder betont. "Unser Anliegen war, dass kein Bürger seine letzte Ruhestätte außerhalb von Streitau nehmen muss. Auch dann nicht, wenn kein Angehöriger da ist, der das Grab pflegen kann", erinnerte Baltruschat. "Dieses Ziel haben wir mit dem alternativen Urnen-Gräberfeld bereits verwirklicht." Jetzt gehe es darum, den Friedhof so zu gestalten, dass er auf Dauer wegen seiner zu großen Fläche nicht trostlos wirke. "Ein Friedwald könnte klein anfangen und sich nach und nach entwickeln. Diese Bestattungsform könnte auch für die Gefreeser interessant sein", betonte der Pfarrer.