Münchberg Sicher zur Schule mit Herrn Schübel

Helmut Engel
Richtiges Verhalten an der Bushaltestelle will gelernt sein. Um Unfälle zu vermeiden, führt die Polizei Münchberg seit Jahren für die Schulanfänger Schulbus-training durch, wie hier mit der Klasse 1d der Kreuzbergschule Münchberg. Mit im Bild (von links) Klassenlehrerin Nicole Minier, Verkehrserzieher Günter Schübel und Schulbusfahrer Sascha Hübner. Foto: Engel

Der Schultag beginnt für viele Kinder nicht erst im Klassenzimmer, sondern im Bus. Und damit die Schüler problemlos dorthin und wieder nach Hause kommen, betreibt die Polizei Aufklärung.

 
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Münchberg - Zum Schulanfang prasselt viel Neues auf die Abc-Schützen herein, dazu gehören auch die Fahrten mit den Schulbussen. Und dass das nicht ganz ungefährlich ist, zeigt das Schulbustraining, mit dem die Polizeiinspektion Münchberg seit vielen Jahren den Schulanfängern das richtige Verhalten an der Haltestelle, beim Ein- und Aussteigen sowie während der Fahrt im Bus aufzeigt. "Die Kinder dürfen auf dem Weg zur und von der Schule nicht gefährdet werden, deshalb üben wir mit allen Schulanfängern im Bereich der Polizeiinspektion Münchberg die Regeln, die notwendig sind, damit unsere Verkehrsstatistik nicht mit verunfallten Schulkindern belastet wird", sagt Verkehrserzieher Günter Schübel.

Das richtige Verhalten beginne schon mit dem Verlassen des Hauses. Die Kinder sollten so rechtzeitig von zu Hause losgehen, dass sie den Weg zur Haltestelle ganz entspannt zurücklegen können und nicht hetzen müssen. Beim Eintreffen an der Haltestelle sollten sie ihre Schulranzen in der Reihenfolge des Eintreffens hintereinander aufstellen. "Damit ist schon mal die Reihenfolge für das Einsteigen klar, niemand braucht an der Haltestelle zu drängeln", erklärt er den Buben und Mädchen. Auf keinen Fall sollten sie bis zum Eintreffen des Busses herumtoben, Fangen spielen oder schubsen. Beim Herannahen des Busses sollten die Kinder mindestens einen Meter Abstand vom Bordstein halten. "Der Bus schwenkt aus!", warnt Schübel.

Anhand einer Pylone und mit Unterstützung des Busfahrers Sascha Hübner zeigt er eindrucksvoll auf, was passiert, wenn sie zu nahe an der Straße stehen. Noch eindrucksvoller sind die Bilder von der zu Matsch zerdrückten Kartoffel, die unter das Vorderrad gerät. "Stellt euch vor, das wäre euer Fuß", oder der Wasserkanister, der unter die hinteren Doppelräder gelegt wird und aus dem das Wasser beim Überrollen meterweit herausspritzt.

Aufpassen sollten die zum Einsteigen bereiten Kinder beim Öffnen der Bustüren, die automatisch aufgehen. Beim Einsteigen sollte nicht gedrängelt werden, hier könnten die Kinder stolpern und stürzen. Der Schulranzen sollte dabei nicht auf dem Rücken getragen werden, sondern mit den Händen vor dem Bauch. Im Bus sollten Ranzen und Taschen unter dem Sitz verstaut oder auf den Schoß genommen werden. Auf keinen Fall dürfen sie im Mittelgang abgestellt werden, damit könnten die nachfolgenden Schüler stolpern. Damit jeder einen Sitzplatz bekommt, sollten Ranzen und Taschen auch nicht auf den Sitzen abgestellt werden.

Wegen Corona sei der Zustieg in den Bus zurzeit nur an der hinteren Tür möglich. Während der Fahrt darf nicht herumgelaufen werden, die Verletzungsgefahr sei sehr groß, falls der Fahrer den Bus wegen einer Gefahr abbremsen muss. Falls man doch während der Fahrt stehen muss, müsse man sich richtig festhalten. Beim Aussteigen aus dem Bus sollte man auf Radfahrer achten. "Nicht alle Radfahrer nehmen Rücksicht auf aussteigende Personen", warnt der Polizist. Keine Angst bräuchten die Kleinen vor schließenden Türen zu haben: "Bei Widerstand öffnen sie sich von selbst wieder, ihr könnt nicht eingeklemmt werden", erklärt Schübel. Nach dem Aussteigen sollten die Kinder nicht direkt vor oder hinter dem Bus über die Straße laufen, weil sie wegen des toten Winkels weder vom Busfahrer gesehen werden können, noch könnten sie selbst den Verkehr auf der Gegenfahrbahn beobachten und dabei in ein Auto laufen. "Lasst am besten erst den Bus wegfahren, dann habt ihr freie Sicht."

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