Helmbrechts – Was gibt es Schöneres an einem verregneten Nachmittag, als einzutauchen in eine zauberhafte Welt? Die Besucher des Märchentreffs im Gasthof Rossner waren sich einig: Märchen – ob aus alter Zeit oder selbst geschrieben, vorgelesenen oder frei erzählt – regen die Phantasie an, sie lassen sich in Gedanken weiterspinnen. Friedl Wolfrum machte den Anfang mit der Sage von Rübezahls Kräutergarten. „Die kleine Wolke Nimmermüde“, die immer und überall als Retterin auftaucht und den Pflänzchen hilft, zu überleben, stammte von Helga Will aus Volkmannsgrün und wurde vorgelesen von Ernst Seidler. Die Erzählerin Birgit Hächl aus Alladorf bei Thurnau präsentierte ein Märchen aus Siebenbürgen mit dem Titel „Die Tochter der Blumenkönigin“. Es schildert die Abenteuer eines Königsohns, dem es dank der Mithilfe des Adler-, Fisch- und Fuchskönigs und eines Zauberpferdes gelingt, die Schöne aus dem Drachenreich zu befreien. Speziell für den kleinen Max, der mit seiner Mama gekommen war, las Sonja Keil spontan eine Kinder-Kurzgeschichte vor: „Blacky und die Frühlingsluft“. „Johann, der Rabe“, geschrieben und vorgetragen von Heidi Vogel, handelte von einem verzauberten Raben, der – zuletzt wieder König – seine Retterin heiratet und mit ihr Kinder bekommt, allesamt mit rabenschwarzem Haar. Zuhörer des Märchentreffs im Januar hatten sich „Schneeweißchen und Rosenrot“ von den Gebrüdern Grimm gewünscht. Es wurde von Helga Seuß sehr beeindruckend vorgelesen. Zwei naturnahe, selbst geschriebene Erzählungen hatte Christa Buchta mitgebracht. Sie las von den Kindern der Sonne und von den Kätzchen des Weidenstrauches. Birgit Hächl erzählte die Geschichte von der „Klugen Gretel“. Mit dem gefühlvollen „Märchen von der traurigen Traurigkeit“, gelesen von Friedl Wolfrum, ging die Veranstaltung ihrem Ende zu. Es machte deutlich, was Sinn der meisten Märchen ist: Hoffnung zu wecken, Angst und Traurigkeit zu besiegen.